Album der Woche

Taking Back Sunday

Taking Back Sunday sind wohl jedem ein Begriff, der etwas für den grossen Emo-Boom der 00er-Jahre übrig hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen der bekannten Bands bestehen Taking Back Sunday jedoch auch 2019 noch – und veröffentlicht zum 20. Jubiläum gleich mal ein zünftiges Best-Of.

In 20 Jahren kann sich auch personell einiges ändern und so sind vom ursprünglichen Line-Up des ersten Albums «Tell All Your Friends» nur noch die Gitarristen Eddie Reyes und John Nolan auch 2019 dabei, wobei letzterer zwischen 2003 und 2010 ebenfalls ausgetreten war. Auch ansonsten gab es ein ziemliches Besetzungs-Roulette – gerade stimmlich bemerkt man die Unterschiede in der Kompilation stark, da Taking Back Sunday stets auf mindestens zwei Gesangs-Ebenen setzen.

Jedem der sechs Studio-Alben wird auf dieser Compilation Raum geboten. Der Erstling, «Where You Want To Be», «Louder Now» und «Tidal Wave», sind mit jeweils drei Songs vertreten. Die restlichen mit zwei – auf dem Album sind sie chronologisch sortiert. Die Songs der ersten vier Alben versprühen den ultimativen Emo-Flow, «Cute Withot The ‘E’ (Cut From The Team)» und «You’re So Last Summer» sind Hits dieses Genres. Diese Hitdichte hält die Band auch bis zum Album «Louder Now» (2006) durch. Kurze Screamo-Sequenzen, grösstenteils aber pop-punkige Mithüpf-Songs, werden mit in sich gekehrten Texten zu einer unterhaltsamen Mischung verflochten. Anstatt nun aber zu stagnieren, holte die Band 2009 neuen Schwung, denn ab «New Again» wirkt die Band hörbar reifer, der Wandel vom klassischen Emo-Sound zu mitreissenden Alternative-Tracks mit härteren Riffs und Aufheizer-Texten ist vollbracht. Bei “Faith (When I Let You Down)” liegen sich so gar alle in den Armen, um eine kleine Alternative-Hymne zu feiern. Auch die Songs vom bisher letzten Album «Tidal Wave» bleiben herzzerreissend und hymnenhaft zugleich. Für zwei neue Songs war glücklicherweise auch Platz – und diese zeigen nochmal die schöne Bandbreite der Band auf. «All Ready To Go» arbeitet gewohnt zweistimmig und klingt frisch und aufbruchsbereit – «A Song for Dan» hingegen betont die emotionale Seite der Band und setzt auf Klavier, Streicher und ruhige Töne.

Für Fans oder welche, die es noch werden wollen, bietet «Twenty» einen perfekten Querschnitt durch die Geschichte einer Band, die nicht stagniert ist und stets ihren eigenen Weg gefunden hat. Und damit auch 2019 noch verdienterweise jedem ein Begriff sein sollte, dem Alternative am Herzen liegt.
(Quelle: minutenmusik.de)

 

Das komplette Album im Stream
 

 
 

Video zu «All Ready To Go», einer von zwei neuen Songs auf dem Best-Of Album