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Schräge Typen auf dem Eis 

Magisches Glitzern auf der glatten Fläche, der warme Duft von Punsch und die laute Popmusik aus den scheppernden Lautsprechern. Ob auf dem zugefrorenen See oder in der Eishalle, eines darf auf keinen Fall fehlen: die Stammbesucher. Wir haben für euch die typischsten Eislauftypen zusammengestellt. Von A wie Anfänger bis Z wie Zuperprofi – alles ist dabei. 

Die Krassen 

Sie sind die Sportlichen auf dem Platz. Erst flitzen sie in einem Affentempo über den Platz, dann bremsen sie möglichst spektakulär ab. Am besten seitwärts, damit so viele Eisspäne wie nur möglich fliegen. Ein weiterer Vorteil von dieser Bremsmethode, die Krassen können ihre neuen teuren T-Blades präsentieren. Im Sommer sind sie auf Rollschuhen unterwegs und fühlen sich bei Derbys pudelwohl. Die Krassen sind gerne in kleinen Gruppen auf dem Eis. Sie veranstalten inoffizielle Rennen quer übers Eisfeld und setzen dabei auch den ein oder anderen Ellbogen ein.

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Die Primaballerinas 

Sie sind elegant und anmutig unterwegs. In fliessenden Bewegungen drehen die Primaballerinas ihre Pirouetten. Sie springen leichtfüssig in die Luft und landen mit äusserster Präzision wieder auf den schmalen Kufen ihrer weissen Graf-Schlittschuhe. Primaballerinas sind ruhig und unantastbar. Sie scheinen über das Eis zu schweben. Begleitet werden sie meist von einer Gruppe Bewunderern, einer sehr ehrgeizigen Mutter oder einem Coach (was nicht selten ein und dieselbe Person ist).

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Die Groupies 

Groupies sind meist Teenager und immer im Rudel unterwegs. Je nach Laune bewundern sie die Primaballerinas oder die Krassen. Selbst sind sie nicht wahnsinnig sicher auf dem Eis, können sich aber von A nach B bewegen. In der Gruppe sowieso. Denn so ein Rudel ist stabil. Groupies hört man schon von Weitem. Sie reden wild durcheinander und ihr Lachen erinnert an einen Hühnerstall. Ihre Kleidung muss nicht praktisch sein, sondern in erster Linie gut aussehen. Kalte Ohren werden für die Frisur ohne mit den verlängerten Wimpern zu zucken in Kauf genommen.

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Kleine Freunde des Pinguins 

Warm verpackt in einen wattierten Ganzkörperanzug, staunen sie mit Sonnenbrille in die Welt. Die Brille übrigens unbedingt als Kehrmodel, damit man sie nicht falsch herum aufsetzen kann. Auf dem Kopf tragen sie entweder einen Helm, oder eine unnötig herzige Mütze. Das Gesicht darunter ist mit einer dicken Schicht Kältecreme versehen. Die Händchen stecken in unpraktischen Fäustlingen, die meist total durchnässt sind. Vor sich, der haltbringende Pinguin. Hinter sich, der nächste Typus Eisläufer.

Quelle: twenty20photos, envato elements

Eltern mit Rückenschmerzen 

Voll motiviert, den Kleinen ein schönes Eiserlebnis zu bieten, stossen sie ihre Nachkommen samt Pinguin vor sich her. Zwischendurch ziehen sie ein zweites etwas grösseres Kind an der Hand oder steuern es unter den Achseln haltend über das Eisfeld. Was bei so viel Spass vergessen geht: Der eigene Körper. Mit einem halbherzigen Strecken versuchen sie vergeblich, die verspannten Muskeln zu besänftigen. Immer wieder legen sie ihre Hände auf ihr schmerzendes Kreuz.

Quelle: LightFieldStudios, envato elements

Die Bandenkleber 

Sie sind nicht zu übersehen. Mit durchgestreckten Beinen stehen sie am Rand des Eisfelds und klammern sich verzweifelt an den Banden fest. Manchmal lassen sie kurz los, staksen ein paar Schritte auf ihren schlecht sitzenden Mietschlittschuhen und rudern dann wie wild mit den Armen. Und wenn sie nicht fallen, kleben sie überglücklich wieder an der rettenden Bande.

Begleitet werden die Bandenkleber oft von anderen Bandenklebern. Zusammen bilden sie eine Art Polonaise am Eisfeldrand. Manchmal haben sie auch einen übermotivierten Coach bei sich. Dieser erinnert sie im Sekundentakt in die Knie zu gehen und den Schwerpunkt doch bitte endlich nach vorne zu bringen.

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Die bescheidenen Alleskönner 

Sie kurven ihre Runden meist mit eigener Musik in den Ohren. In einer Ecke üben sie bescheiden ihre überaus beeindruckenden Tricks. Blitzschnell zeichnen ihre Kufen einen Stern aufs Eis. Dann fahren sie scheinbar mühelos rückwärts und kurven auf einem Bein durch einen unsichtbaren Slalom-Parcours. Im Geheimen werden sie von den Krassen bewundert, aber natürlich niemals öffentlich.

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Das ungleiche Paar 

Ein Liebespärchen bestehend aus einem Eisprofi und einem Eisneuling. Geduldig bringt der Profi dem Neuling das Eis näher. Händchenhaltend und einander anschmachtend gleitet der eine und stolpert der andere übers Eis. Augen haben sie nur für sich. Ab und zu steht der Neuling an die Banden und schaut zu was der Profi alles kann. Dies sind aber nur kurze Momente. Denn Profi und Neuling ziehen sich an wie Magnete und sind am glücklichsten, wenn sie zusammenkleben.

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Die Weirdos

Dafür gibt es keine Worte.

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Sara Zollinger, 07.12.2021