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Einen Tag lang den Bundespräsidenten begleiten

Viele haben den Traum, einmal den Alltag im Bundeshaus miterleben zu dürfen. Für die 22-jährige Bettina Brunner wurde dieser wahr. Die gebürtige Ostschweizerin durfte im Rahmen vom UNO Weltmädchen-Tag den Bundespräsidenten Ignazio Cassis einen Tag lang begleiten.

Die Organisation «Plan International» öffnete einen «Open Call». Dabei konnten sich 14- bis 24-jährige Mädchen bewerben und die Jury mit Texten und Videos überzeugen. Dies tat auch Bettina Brunner und so wurde die Jus-Studentin für den Besuch im Bundeshaus auserwählt. Die Freude war aber nicht nur bei ihr gross sondern auch in ihrem Umfeld: «Es waren alle aus dem Häuschen und haben sich sehr gefreut für mich.»

Übernimmt den Sitz von Cassis

Lange war nicht klar, wie der Tag ablaufen würde. Doch dann kurz vorher bekam sie das Programm mitgeteilt. Die gebürtige St.Gallerin durfte sogar an der Sitzung mit Cassis und seinem Team eine Rede halten. Dabei forderte sie vor allem, dass mehr Frauen in die Politik gehen können und sie bestärkt werden. Ein weiteres Highlight war, als sie die norwegischen Botschafterin in ihrer Residenz abholen durfte.

«Möchte ein Vorbild sein»

Schon von klein auf ist sie an Politik interessiert und verfolgt das Thema regelmässig. Nun will Brunner erstmals ein Zeichen setzen. Sie möchte ein Vorbild für junge Mädchen sein und ihnen Mut machen, ihre eigene Meinung zu haben und in die Politik zu gehen. «Wenn man sieht, wie viele Männer im Vergleich zu Frauen in der Politik sind, muss sich was ändern», sagt Bettina Brunner. Es brauche auch junge Menschen in der Politik, welche über die Zukunft mitbestimmen.

Maurer Nachfolge kommt zu früh

In der Politik sieht sich die 22-Jährige noch nicht, weil das Jus-Studium vorgeht. Nachher ist Brunner vielleicht sogar bereit, ein zeitaufwändiges politisches Mandat zu übernehmen. Abgeneigt wäre sie auch nicht, wenn es um einen Bundesrat Sitz geht: «Was in Zukunft ist, weiss ich noch nicht. Ein Sitz im Bundesrat würde ja jetzt frei werden, aber für das ist es noch zu früh.» In der Schweiz ist die Auswahl von Parteien gross. Daher kann sich die Studentin noch nicht entscheiden, für welche Partei sie sich gerne einmal einsetzen oder kandidieren möchte. Es soll aber eine Partei sein, wo sich für die Jungen einsetzt und zukunftsorientierte Ziele hat.

Erik Schegg, 12.10.2022