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Der Zoo der Absonderlichkeiten - Eine Ode an schlechte Wortwitze

Da ich heute, am Tag der schlechten Wortwitze, eh schon mit dem falschen Bein aufgestanden war, entschied ich mich etwas anderes zu tun, als ich eigentlich sollte. Meine erste Idee war, mir etwas Gutes zu tun – weil ich es mir wert bin. Also habe ich bei Weight Watchers angerufen. – Aber keiner hat abgenommen.

Und so machte ich mich stattdessen auf den Weg zum Zoo der Absonderlichkeiten. Auf dem Weg überquerte ich mehrere Strassen. Die Ampeln schienen alle in mich verliebt zu sein. Denn sobald sie mich sahen, wurden alle rot.

Karamell und Popcorn

Im Zoo angekommen, scannte mir ein Scandinavier eine DIN A4 grosse Eintrittskarte. Ich bedankte mich und besuchte als allererstes die berühmteste aller Sehenswürdigkeiten. Ein braunes, klebrige Wüstentier – das Karamell. Zäh wiegte es sich durch den Sand und kaute Fäden ziehend vor sich hin. Einige Kinder machten sich einen Spass daraus Popcorn hinein zu werfen, welches das Karamell all-MÄH-lich wie ein Schaf aussehen liess.

Ich wandte mich von dem sonderbaren Wesen ab und machte mich auf zum Fischhaus. Doch da angekommen konnte ich die Türe nicht öffnen – dahinter stand ein Zuhälter. In diesem Moment höre ich ein Flüstern in der Lampe über mir. Es war die Glühbirne. Aufgeregt sagte sie zur Sicherung: «Lass uns durchbrennen!» Und dies taten sie mit einem lauten Knall. Der Zuhälter erschrak, rannte davon und ich konnte das Fischhaus betreten. Im grössten Tank schwamm ein nicht ganz runder Wal – der Oval. Ich knipste ein paar Fotos mit meinem iPhone und versorgte es wieder in der dazugehörigen Apfeltasche. Wisst ihr übrigens, dass Fische riechen können? Besonders wenn sie lange liegen.

Nicht Gans (Un)geheuer

Als nächstes führte mich mein Weg zu einem speziellen Hund. Sein Bellen war besonders tief. Unter Musikern ist er besonders beliebt: Der Subwuffer. Grimmig hockte er in der Ecke seines Käfigs und garfunkelte böse in meine Richtung. Über ihm hing ein Plakat mit der Aufschrift «Wovon träumen Katzen nachts? – Von einem Muskelkater.». Das Gesicht des muskulösen Katers war mit einem Totenkopf überklebt. Schnell ging ich weiter.

Ich beobachtete, wie ein weisser Jumpignon durch den Wald sprang und wie eine glückliche Freuschnecke übers Gras hüpfte. Ganz zum Schluss besuchte ich mein absolutes Lieblingstier: Das Kaminchen. Karottenkauend rauchte es vor sich hin und war – trotz Rauch – mit sich und der Welt im Reinen.

Glücklich machte ich mich auf den Heimweg und dachte: Egal wie leer ich bin, andere sind Lehrer.

Sara Zollinger, 12.11.2021