Chase & Status sind ein Phänomen. Denn auch wenn sie als eines der Aushängeschilder der Drum&Bass-Szene gelten, war ihre Musik schon immer viel mehr als schnelle Amen Breaks und Wobbles. Das Englische Duo war schon immer tief in etlichen Facetten der elektronischen Musik verwurzelt und hat sich nicht selten auch in Pop-Gefilde begeben. So können die beiden stolz behaupten, dass sie fünf Songs für Pop-Megastar Rihanna produziert haben. Aber auch auf ihre eigenen Tracks findet man Features von Grössen wie Emeli Sandé, Major Lazer oder Skrillex.
Nun haben Chase & Status ihr neustes und bereits sechstes Studioalbum «What Came Before» veröffentlicht, auf welchem Sie ihre Wurzeln in der Raveszene der späten 90ern und frühen 2000ern aufleben lassen. Während ihr letztes Album «RTRN II JUNGLE» eine ähnliche Richtung einschlug, allerdings vorallem den Jungle/Drum&Bass hochleben liess und sich so zu einem Szeneklassiker mauserte, erforscht «What Came Before» auch andere Facetten der elektronischen Tanzmusik. So findet man auf der neuen Platte neben den obligatorischen Drum&Bass-Brettern auch Tracks, die eher im frühen Dubstep oder Acid House angesiedelt werden können. Wer jetzt aber denkt, hier wird einfach ordentlich mit der Nostalgie-Kelle angerührt, der könnte überrascht werden. Denn Chase & Status schaffen es, diesen klassischen Ravesounds einen modernen, frischen Anstrich zu verpassen. Und auch wenn man angesichts der Sprünge zwischen den verschiedenen Stilen auch von einem Mixtape sprechen könnte, so ist «What Came Before» doch ein stimmiges Album, welches den Chase & Status-Sound repräsentiert.
Zusammengefasst kann ich also nur sagen: «What Came Before» ist eine tolle, abwechslungsreiche Platte, die mir nicht selten die Kinnlade herunterklappen liess. Wer gerne Ravemusik in unterschiedlichen Farben und Formen hat, sollte sich dieses Album auf keinen Fall entgehen lassen.