Ab heute Freitag tourt der Schweizer Traditionszirkus Knie durch die Schweiz. Mit dabei sind auch wieder die pelzigen Freunde. Dies passt der Tierschutzorganisation PETA gar nicht und hat sich an die Zirkusfamilie gewendet – doch bisher ohne Erfolg.
«Tradition ist keine Rechtfertigung für Tierquälerei», sagt Yvonne Würz. Per Brief haben sie und ihre Mitaktivisten von der Tierschutz Organisation PETA sich an den Zirkus Knie gewendet. Denn mit dem Programm 2020 galoppieren stolze Pferde zum 101-Mal durch die Zirkusmanege. Das ist den Aktivisten von PETA ein Dorn im Auge. «Pferde sind empfindsame Lebewesen und sollen keine stumpfsinnigen Kunststücke bei lauter Musik und grellem Scheinwerferlicht vorführen», sagt Würz. Doch die Verantwortlichen des Zirkus Knies hätten bisher auf ihr Schreiben nicht reagiert, so die Fachreferentin für Tiere in Zoo und Zirkus bei PETA Deutschland. Auch nach wiederholter Nachfrage bleibt es von der Zirkus-Seite still.
Alle sollen helfen auf Tiere zu verzichten
Die PETA-Aktivisten haben sogar das Komikerduo Ursus und Nadeschkin angeschrieben. Sie führen auf der Tournee 2020 in der Deutschschweiz durch den Zirkusabend. «Uns ist es ein wichtiges Anliegen dieses Thema an die Öffentlichkeit, Besucher und Artisten zu tragen. Wir bitten freiwillige und menschliche Darbietungen zu unterstützen.» Dabei setzt die Knie-Familie immer häufiger auf menschliche oder elektronische Programmpunkte. So heizten zum Beispiel ab heute Freitag zur Premiere die Motorrad-Fahrer von Globe of Speed in einer eisernen Kugel in der Manege herum.
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Ohne Huf und Schweif durch die Manege
Für Würz ist klar, dass moderne Zirkusunternehmen im Jahr 2020 auf tierfreie Darbietungen setzen müssen: «Der Zirkus Roncalli wird für seine Hologramm-Show gefeiert und auch die menschliche Artistik ist wunderschön.» Der Zirkus hätte auch wie der Knie Wildtierdressuren im Programm gehabt und habe schlussendlich auch auf andere Tiere verzichtet, so die PETA-Fachreferentin. Die Knie-Familie hat ab 2004 die Wildtiere aus der Manege verbannt, doch die Pferde, Ponys und Lamas, sowie die Streichelzootiere, sind geblieben. Bereits der Urgrossvater Knie lotste die pelzigen Freunde mit Schweif durch die Manege, daher wird es vermutlich schwierig sein die Zirkusfamilie zu überzeugen darauf zu verzichten.
«Wir bleiben weiterdran und sprechen uns für ein Verbot von allen Tierarten im Zirkus aus», sagt Würz energisch.
PETA steht für People fortheEthical Treatment of Animals auf Deutsch: Menschen für die ethische Behandlung von Tieren.
Wenn es um unsere vierbeinigen Begleiter geht und ob sie für unsere Unterhaltung sorgen sollen, dann gibt es immer Zündstoff für hitzige Diskussionen. Das halten die St.Galler von Tiershows:
Jan, St.Gallen
Ich bin schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Zirkus gewesen. Ausserdem ernähre ich mich Vegan. Dementsprechend finde ich Tiershows etwas Schwaches und die Tiere zu etwas zwingen, was sie nicht tun wollen, geht gar nicht. Zudem sollten Tiere nicht für unsere Unterhaltung sorgen.
Fabio, Weinfelden
Finde es nicht gut, dass Tiere für Shows gehalten werden und sie uns belustigen müssen. Meistens sind es aber Tiere, die in Gefangenschaft geboren wurden und daher nichts anderes kennen. Jedoch, wenn sie extra für eine Show gefangen wurden, finde ich es gar nicht gut. Die Tiere, die jetzt noch in Shows auftreten müssen, sollten nach ihrem Tod nicht ersetzt werden. Tiershows gehören generell verboten.
Maria, Wittenbach
Ich bin noch nie im Zirkus gewesen und finde ihn nicht tierfreundlich. Aber ich denke diese Tiere kennen nichts anderes. Dafür bin ich trotzdem nicht. Dann lieber Tiere in Parks halten, in denen Sie nicht befolgen müssen, was man ihnen sagt. Dort könnten sie sich frei entfalten. Im Zirkus könnten ja die Menschen mehr für Unterhaltung sorgen.