Paul Rechsteiner gibt seinen Platz als St.Galler Ständerat auf. Am Sonntag dem 12. März entscheidet das St.Galler Stimmvolk, wer ihn ersetzen wird. Vier Frauen von links bis rechts stellen sich zur Wahl: Barbara Gysi (SP), Esther Friedli (SVP), Franziska Ryser (die Grünen) und Susanne Vincenz-Stauffacher (FDP). So reichen auch die Themen von Klimawandel bis Genderstern.
Barbara Gysi
Die in Wil wohnhafte Sozialpädagogin und Nationalrätin möchte sich im Ständerat für eine progressive Politik einsetzten. Denn wie sie selber sagt, leben wir in einer Zeit von mehreren Krisen. In ihrem Wahlprogramm spricht sie Themen wie bessere Löhne, eine besser gesicherte Gesundheitsversorgung und den Klimawandel an. In diesen Bereichen möchte sie sich auch über Parteigrenzen hinweg einsetzen.
Esther Friedli
Die 45-jährige Nationalrätin steht für eine unabhängige Schweiz, ohne Einflüsse der EU oder des Europäischen Gerichtshofes. Das sei essenziell für die Freiheit von Staat und Bürger. Schon seit längerem engagiert sich Friedli in der Debatte um den sogenannten Genderstern. Denn laut ihr, sei dieser ein «Auswuchs der Genderdebatte», welchen es zu bekämpfen gilt. Aber ihre Sorgen enden nicht nur beim Genderstern. Die neue Regelung, welche es Transmenschen seit letztem Jahr erlaubt, schnell und einfach ihre Identität auf offiziellen Dokumenten anzupassen, ist der SVP-Politikerin ein Dorn im Auge.
Franziska Ryser
Die gebürtige St.Gallerin sass schon mit 21 im Stadtparlament und wurde mit 27 in den Nationalrat gewählt. Franziska Ryser setzt sich für eine starke Klimapolitik ein. So heisst es auf ihrer Webseite: «Um die drastischen Folgen der Klimaerhitzung zu minimieren, müssen wir handeln. Es reicht nicht, auf individuelle Eigenverantwortung der Bürger*innen zu setzen und einen nachhaltigen Lebensstil zu fordern.» Und im Zuge dessen fordert sie klare Massnahmen. So müsse die Schweiz den CO2 Ausstoss auf Netto-Null reduzieren und in Nachhaltigkeit investieren.
Susanne Vincenz-Stauffacher
Aus St.Gallen, in St.Gallen studiert und seit her im Einsatz für Ostschweiz: Das ist die FDP-Kandidatin Susanne Vincenz-Stauffacher. Von den vier Frauen ist sie wahrscheinlich die Unbekannteste. Dies, obwohl Vincenz-Stauffacher auch seit 2019 als Nationalrätin politisiert und seit Frühling 2020 die FDP Frauen präsidiert. In ihrem Wahlprogramm spricht die Rechtsanwältin davon, den Wirtschaftsraum Ostschweiz zu stärken und für die Zukunft bereit zu machen. Dafür solle die Bildung gefördert und die Wirtschaft nicht zu stark durch Regulationen eingeschränkt werden. Aber nicht nur für die Wirtschaft möchte sie sich einsetzen. In ihrem gut gefüllten Programm geht es auch um soziale Vorsorge, Migration und den Klimawandel.
Zwei gespaltene Lager
toxic.fm hat den vier Kandidatinnen auf den Zahn gefühlt. Wir wollten wissen, wodurch sich die zwei bürgerlichen Kandidatinnen voneinander unterscheiden.
Aber nicht nur die bürgerlichen Kandidatinnen haben ihre Differenzen. Auch zwischen den Kandidierenden in links-grünen Lager gibt es Unterscheide zu beachten.
Anschliessend finden Sie auch noch eine Sendung unserer Kollegen bei TVO. Hier können Sie die vier Kandidatinnen hier live in Action sehen.
Anastasia Stettler, 21.02.2023