Am Freitagmorgen wurden die Nerven der St. Galler Verkehrsteilnehmer:innen auf die Probe gestellt. Auf der Stadtautobahn staute es zurück in Richtung Gossau. Und das, obwohl die heikelste Bauphase noch gar nicht begonnen hat.
Seit vergangenem Jahr wird die Autobahn A1 in einem jahrelangen Bauprojekt saniert. Ende Februar 2022 starten die Arbeiten an der Strecke zwischen dem Sitterviadukt und Neudorf. Es ist die verkehrstechnisch schwierigste Phase der Bauarbeiten. Die Sanierung benötigt Platz, welcher auf dieser Strecke nur begrenzt zur Verfügung steht. Deshalb wird zwischen St. Gallen Winkeln und Kreuzbleiche von drei auf zwei Fahrspuren reduziert.
Ein Vorgeschmack auf die nächsten Monate
Laut Julian Räss vom Bundesamt für Strassen Astra, war ein defektes Baustellenfahrzeug von den Nachtarbeiten schuld am Stau vom 18. Februar. Trotzdem könnte es ein Vorgeschmack auf die nächsten Monate gewesen sein. «Die Situation von heute Morgen war eine Warnung an uns alle. Es zeigt, dass schon die kleinsten Beeinträchtigungen des Verkehrs zu grösseren Staus führen können», so Räss. Der Kanton St. Gallen geht davon aus, dass etwa ein Zehntel weniger Verkehr nötig sein wird, um einen Verkehrskollaps zu verhindern. Staus seien zu Beginn aber kaum zu vermeiden.

Bus oder Velo als Alternative
Die Stadt, der Kanton sowie das Astra appellieren deshalb an die Mithilfe der Bevölkerung. Wer es sich einrichten kann, soll zu den Stosszeiten am Morgen zwischen 7:00 und 8:00 Uhr sowie am Abend zwischen 17:00 und 18:00 Uhr die Stadtautobahn meiden. Auch der öffentliche Verkehr oder das Velo könnten eine Entlastung bringen. Sollte man dennoch in einen Stau geraten, ist es laut Julian Räss wichtig, trotzdem auf der Autobahn zu bleiben. Somit könne verhindert werden, dass das umliegende Verkehrsnetz überlastet wird. «Wenn es in der Stadt ebenfalls staut, kommt man auch nicht schneller an das Ziel».