Tame Impala haben die Uhren angehalten und nach zwei psychedelisch verhangenen Platten für ihr neues Werk andere Absichten im Sinn gehabt. Der treibende Opener «Let It Happen» weist mit Synthies, 1980er-Pop und Sound-Experimenten in eine neue Richtung. Die Gitarre bleibt meistens ausgestöpselt, es entstehen dezent groovende Pop-Hymnen wie etwa «The Moment». An anderer Stelle verlangsamt sich die Schlagzahl, und Tame Impala wandeln wie in «Yes, I’m Changing» mit Stilsicherheit durch wunderschöne Klanglandschaften. Man kann das auch Dreampop nennen. Über allem liegt die mehr denn je an John Lennon erinnernde, wie aus weiter Ferne kommend klingende Stimme von Kevin Parker.
Aber ist das hier wirklich die abwechslungsreichste Platte der Band, wie ihr Sänger angekündigt hatte? Ein klares Nein, denn so, wie Tame Impala in der Vergangenheit die Adaption einer 1960er-Ästhetik durchzogen, ist auch der neue Sound nicht besonders variantenreich. Das macht aber gar nichts, solange so wunderbare Hits wie «The Less I Know The Better» und «Reality In Motion» dabei herauskommen. Und dass es die Gruppe schafft, in egal welchem Klang-Korsett durch und durch nach Tame Impala zu klingen, ist in distinktionsarmen Zeiten eine große Leistung.
(Quelle: intro.de)
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