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Sternen- oder Engelskinder sind Babys, welche vor, während oder nach der Geburt sterben. Der Schweizer Verein Herzensbilder schenkt Familien, welche einen solch schweren Schicksalsschlag erlitten haben, Familienbilder. Die Zuzwilerin Daniela Huber fotografiert ehrenamtlich Familien mit ihren Sternenkinder. Sie erzählt von ihren Erlebnissen.
«An meinen ersten Einsatz als Fotografin von Sternenkindern kann ich mich noch gut erinnern. Das war ein recht kurzer Einsatz, denn die Eltern hatten nach wenigen Minuten schon genug.» Das kann vorkommen, ergänzt Daniela Huber. Sie weiss vor einem solch emotionalen Einsatz nie, wie viel Kraft die Eltern für den Fototermin haben und wie sie damit umgehen können. «Nach diesem ersten Shooting habe ich mir dann schon Gedanken gemacht, dass ich zu wenig Bilder habe. Aber am Schluss kommt es nicht darauf an wie viele Bilder man hat, sondern dass man Bilder hat.»
Nachproduktion am emotionalsten
Zum Einsatz geht Daniela nicht gross vorbereitet. Sie bekommt vom Spital gewisse Informationen zur Familie und zum Tod des Kindes und wird von einem Pflegenden oder einer Hebamme begleitet. «Wenn ich dann in den Raum hineinlaufe, herrscht da eine spezielle Stimmung. Es ist zwar Trauer im Raum, aber gleichzeitig auch sehr viel Liebe», sagt Daniela. Während dem Fotografieren nimmt sie die Babys nicht als tot war, sondern als ob sie schlafen würden. «Ich realisiere es erst Zuhause bei der Bildbearbeitung, dass das Kind tot ist.» Darum ist für sie die Nachproduktion der Bilder am gefühlvollsten.
Babys sind unterschiedlich
Ein anderer emotionaler Punkt ist das Aussehen der Sternenkinder. «Es gibt manchmal Babys, die Hautablösungen durch die Geburt bekommen haben», erklärt Daniela. Dann gibt’s auch Sternenkinder, welche schon etwas länger tot sind. Nach acht Stunden tritt dann bei ihnen die Totenstarre ein, welche sich aber später wieder löst. Trotzdem ist das dann für Daniela etwas schwieriger diese zu fotografieren, da sie steifer sind. Auch ist es so, je länger der Tod der Sternenkinder zurück liegt, desto dunkler werden die Lippen und Fingernägel der Babys, zum Teil fast schwarz, erzählt sie. Es gibt auch Eltern, welche ihre Sternenkinder nach Hause nehmen. Diese werden dann in einem Bettchen mit Kühlmittel gekühlt. Damit sehen sie länger «besser» aus.
Emotionalste Geschichte
Jede Geschichte eines Sternenkindes ist auf ihre Art und Weise sehr emotional. «Mir fällt auf, dass es oftmals Eltern, welche schon Mal einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben, trifft. Das geht mir ziemlich nahe.» Eine emotionale Geschichte für Daniela war, als an einem Shooting die zwei Jährige grosse Schwester dabei war. «Plötzlich nahm sie die Decke und deckte ihr Sternenkind Geschwisterchen liebevoll zu, kroch zu ihr unter die Decke und kuschelte sich an sie. Ohne jegliche Berührungsängste», erzählte sie. Solche Geschichten seinen immer sehr speziell und berühren Daniela.
Für Daniela Huber ist das fotografieren von Sternenkinder jedes Mal emotional. Bildquelle: Daniela Huber