Regio News
v.l.n.r. Peter Jans Stadtrat, Direktor Technische Betriebe und Marco Letta Unternehmensleiter St.Galler Stadtwerke
Fernwärme stellt eine sinnvolle und wirtschaftliche Lösung dar, um zu heizen. Die Einführung dieser Technik in St.Gallen hat sich bereits 30 Jahre lang bewährt. Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes kann die gesamte Talsohle der Stadt – ausgenommen dem Quartier Winkeln – versorgt werden.
Die Fernwärmeversorgung funktioniert folgendermassen: Der städtische Kehricht wird im KHK (Kehrichtheizkraftwerk) im Sittertobel verbrannt. Durch die Verbrennung entsteht Dampf, mit dem Wasser auf 80 bis 130 Grad Celsius aufgeheizt werden kann. Auch Strom wird so produziert. Über ein gut isoliertes Leitungsnetzt wird das heisse Wasser zu den angeschlossenen Haushalten und Betrieben transportiert. Die Energie wird über Wärmetauscher an das interne Heizungssystem und an die Warmwasserversorgung abgegeben. Das Fernwärmenetz in der Stadt St.Gallen muss jetzt jedoch erweitert werden.
Ausbauphasen 3 und 4
Das Ziel des Stadtrates ist es, ab dem Jahr 2027 mit den Ausbauphasen 3 und 4 zu starten. Dadurch soll das ganze Gebiet in der Talsohle – unterhalb der technischen Grenze von 700 m ü. M. – an die Fernwärme angeschlossen werden. Innerhalb der nächsten 15 Jahre werden voraussichtlich alle Eigentümerinnen und Eigentümer im künftigen Fernwärmegebiet die Möglichkeit erhalten, ihre Liegenschaften an das Fernwärmenetz anzuschliessen. Davon ausgenommen bleibt das Gebiet Winkeln. Da ein Anschluss an die Fernwärme westlich des Sittergrabens technisch schwierig und wirtschaftlich nicht sinnvoll ist. Über diese Ausbauphasen muss Ende Mai jedoch noch das Stadtparlament entscheiden.
Die Fernwärmezentrale Lukasmühle (Bildquelle: Stadt St.Gallen)
2025 soll die Hälfte des Wärmebedarfs durch Fernwärme gedeckt werden
Um den weiteren Ausbau der Fernwärmeversorgung wirtschaftlich und ökologisch voranzutreiben, sind zusätzliche erneuerbare Energiequellen notwendig. Ein Grossteil davon soll durch ein Holzheizwerk gewonnen werden. Dieses Projekt soll in Zusammenarbeit mit der Brauerei Schützengarten AG umgesetzt werden. In diesem Heizwerk soll vorwiegend Holz aus den Wäldern der Region sowie Altholz verbrannt werden.
Michelle Hinrichs, 28. April 2023