News

Die Nasenspray-Sucht

Sobald geheizt wird, haben wird das Gefühl, unsere Nasenschleimhaut trockne aus. Wir greifen deshalb zum Nasenspray, obwohl wir unserem Riechorgan mit einfachen Hausmittelchen helfen könnten.

Quelle: X (ehemals Twitter)
Quelle: X (ehemals Twitter)

Es ist jedes Jahr das gleiche: Sobald draussen die Temperaturen fallen, wird drinnen geheizt. Viele Menschen verspüren dann das Gefühl, dass ihre Nasenschleimhaut austrocknet. Dass der beliebte Nasenspray jedoch schnell abhängig machen kann, ist ihnen oftmals nicht bewusst. Claudia Meier, Präsidentin des Apothekerverbandes St.Gallen sowie beider Appenzell, erklärt: «Wir empfehlen Nasensprays grundsätzlich nur circa sieben Tage am Stück zu benützen. Anderen Falls gewöhnt sich die Schleimhaut daran.» Wer sich jetzt Sorgen um eine potenzielle Abhängigkeit macht, sollte dies ernst nehmen. Frau Meier begründet: «Wir sprechen unsere Kundinnen und Kunden auf eine potenzielle Abhängigkeit an.» Wichtig sei jedoch auch, sich eine Abhängigkeit selber eingestehen zu können. Denn wie bei jeder Sucht bestehe der nächste wichtige Schritt darin, davon loskommen zu wollen.

Gegen den Suchtverfall

Tipps und Tricks, die helfen, vom Nasenspray loszukommen. Aber auch vorbeugend es vermeiden, der Sucht zu verfallen.

-Pflege der Nasenschleimhaut durch befeuchtende Nasensprays oder Nasencreme
-Nasensprays nur bei akuter Erkältung und nicht länger als sieben Tage verwenden
-Naturprodukte, wie zum Beispiel Kochsalzspühlungen verwenden
-Inhalt des Nasensprays halbieren und mit Kochsalzlösung auffüllen, dies führt zu weniger Aufnahme der Substanz und schlussendlich zum Ausschleichen der Sucht

Suchtpotential Labello

Jedoch gibt es nicht nur die Nasenspray-Junkies, sondern auch eine psychische Abhängigkeit des Labello. Es betrifft vor allem junge Mädchen, welche noch keinen Lippenstift benutzen. Da mit Labello eigentlich nur Fett auf die Lippen aufgetragen wird, ist dieses auch nicht langanhaltend. Zusätzlich hat es keine heilende Wirkung gegen trockene Lippen, sondern bestreitet nur eine momentane Symptomlinderung. Der Ursprung des Problems wird jedoch nicht behoben. Hier empfiehlt die Fachfrau Claudia Meier, auf pflegende Lippenstifte zu setzen, welche cremiger und langanhaltender sind, da sie nicht gleich wieder «weggeschleckt werden». Sorgen sind hier fehl am Platz, da keine Suchtgefahr besteht.

Hände eincremen – Sucht oder Tick?

Letztlich sind trockene Hände im Herbst und Winter ein wiederkehrendes Thema. Einigen Menschen ist es wichtig, konstant frisch eingecremte Hände zu haben. Gerade jetzt, wo wieder viele Leute an der Grippe leiden, sind Desinfektionsmittel hoch im Kurs. Doch diese trocknen unsere Hände aus, was wiederum zu spröder Haut oder sogar schmerzhaften Rissen im Hautbild führt. Zu viel eincremen ist jedoch nicht möglich. Die Hände sind höchstens permanent fettig und der konstante Kauf von neuen Cremes belastet das eigene Portemonnaie. Einen negativen Einfluss auf die Gesundheit hat zu viel Handcreme laut Claudia Meier daher definitiv nicht. Experten sprechen hier auch nicht von einer Sucht, sondern eher von einem Tick, wie sich zum Beispiel konstant in oder an die Haare zu fassen.

Meerwasser als Allheilmittel?

Die Fähigkeit von Mutter Natur heilende Kräfte zu produzieren, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dies bedeutet ebenfalls, dass Naturheilmittel keine Abhängigkeit zur Folge haben. Zusätzlich werden Erkältungen oder Risse in der Haut minimiert. Trotzdem darf nach einer einmaligen Anwendung kein Wunder erwartet werden. Die Pflege muss regelmässig erfolgen, um Verbesserungen zu generieren. Fazit: Wer während den kalten Monaten die Möglichkeit hat, irgendwo ans Meer zu fahren, macht sowohl seiner Haut, wie auch der Schleimhaut einen grossen Gefallen. Alternativ helfen folgende Naturprodukte in regelmässiger Anwendung:

-Salzwasser / Meerwasser hilft in flüssiger Form bei trockener Haut
-Gesprayt hilft Salzwasser den Schleimhäuten (Kochsalzlösung)
-Feuchtende Bodylotion hilft gegen Trockenheit
-Lippenbalsam mit Wachsanteilen sorgt für geschmeidige Lippen

Olivia Spuhler, 17.10.2023