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Mehr Frauen-Strassennamen in St.Gallen

Zwinglistrasse, Goethestrasse oder auch Gottfried-Keller-Strasse. Die Männer dominieren bei den Strassennamen in der Stadt St.Gallen. Gerade einmal jede neunte Strasse ist nach einer Frau benannt. Strassennamen prägen seit jeher das Stadtbild. In St.Gallen tragen etwas mehr als 200 Strassen, Plätze und Wege einen Namen einer Person.

Mehr Frauennamen in Strassennamen: Das wollen mehrere Politikerinnen. So ganz einfach ist das aber nicht. Der Stadtrat wollte nichts davon wissen. Dies, weil er schon jetzt Frauen bei den neuen Strassennamen bevorzuge. Am Dienstag hat sich das Stadtparlament jedoch hinter die Politikerinnen gestellt. Jetzt ist der Stadtrat an der Reihe und muss einen Bericht schreiben. Wir hätten da schon einmal einige Vorschläge für die «widerwilligen» Strassennamenverteilenden:

Trudi Gerster-Park

Auf der gegenüberliegenden Seite der Kantonsschule am Burggraben hat es einen Park. Im Moment trägt dieser den Namen «Kantipark». Aber wie wäre es zum Beispiel mit einem Trudi Gerster – Park? Die St.Galler «Märlikönigin» ist in der Kanti am Burggraben in die Schule gegangen. Bis heute wurde ihr in St.Gallen keine Strasse oder Park gewidmet.

Kellystrasse

Von den Märchen zu den Malerinnen. Und da gibt es eine St.Gallerin, welche gerne einmal vergessen geht: Elisabeth Kelly. Sie war die erste bekannte St.Galler Malerin. Gelebt hat sie vor rund 200 Jahren. Unser Vorschlag: eine Strasse im Remishuebquartier. Dann ist sie gleich neben der Malerin Martha Cunz. Sie hat dort auch eine Strasse erhalten. Zum Beispiel könnte man aus der Brauerstrasse die Kellystrasse machen.

Ruth Dreifuss-Strasse

Unserer Meinung nach hat sich auch Ruth Dreifuss eine Strasse verdient. Sie wurde 1999 zur ersten Bundespräsidentin der Schweiz. Zudem war sich auch gerade noch die erste jüdische Bundespräsidentin. Geboren wurde sie in St.Gallen. So könnte man ja schon bald eine Ruth Dreifuss-Strasse einrichten. Am besten irgendwo in der Nähe des Rathauses. Nach dem Motto: Politik trifft auf Politik. Zum Beispiel anstelle der hinteren Bahnhofstrasse.

Wie geht es weiter?

Ob und wie überhaupt Frauen in Strassennamen zukünftig mehr berücksichtigt werden – über das wird jetzt der Stadtrat beraten. Er soll dem Stadtparlament eine Strategie vorlegen, wie Frauen im öffentlichen Raum sichtbarer gemacht werden. Noch unklar ist, ob bestehende Orte neue Namen erhalten sollen oder nur neu entstandene Sachen.

Marc Hanimann, 27.05.2021