Die Regierung des Kanton St.Gallen verschärft die Corona-Massnahmen. Davon sind auch Klubs und Bars betroffen. Ab sofort müssen sie die vollständigen Kontaktdaten ihrer Gäste erfassen und auf ihre Korrektheit überprüfen. Einige fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen.
Die Anzahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist im Kanton St.Gallen seit Anfang September leicht gestiegen. Anfangs August zählte das Kantonsarztamt zwei bis elf bestätigte Fälle pro Tag. Ende September waren es sieben bis 28 Fälle täglich. Das führt dazu, dass nun auch die Massnahmen für die Klubs und Bars verschärft wurden.
Dreifache Kontrolle
Ab sofort müssen Klubs und Bars den vollständigen Namen, die Wohnadresse, die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer ihrer Gäste erfassen und auf Korrektheit überprüfen. Der IVY-Klub an der Bahnhofstrasse macht foglendes: «Der Gast bekommt umgehend nach der Registration einen SMS-Code, einen QR-Code im gleichen SMS sowie eine E-Mail. Wir kontrollieren also dreifach», so Besitzer René Meier. Ohne diesen QR-Code könne der Gast den Klub nicht betreten. Die korrekten Daten müssen dann in einer gegliederten und elektronisch geführten Liste aufbewahrt werden. Die Liste wird an das Kantonsarztamt versendet.
Was, wenn ein Gast Corona hat?
«Wenn ein Besucher positiv auf das Coronavirus getestet wurde, informiert uns der Kantonsarzt. Dann versenden wir mit der Hilfe von unserem Erfassungssystem eine Meldung an alle restlichen Besucher. Die Gäste müssen dann alle in Quarantäne», erklärt Meier. Innerhalb von 48 Stunden müssen die Gäste vom Klub informiert sein. Dem Kantonsarztamt muss auch innerhalb dieser zwei Tage mitgeteilt werden, dass die restlichen Gäste informiert wurden.
Von Regierung enttäuscht
René Meier ist mit der Situation nicht zufrieden: «Grundsätzlich fänden wir es besser, wenn diese ganze Bürokratie und Kontrolle durch die zuständigen Personen beim Kanton erledigt wird. So ist es sicher korrekt und die Situation wird vom Gast etwas ernster genommen, als wenn ein Klub oder eine Bar das macht.» Er zeigt sich aber offen und sagt, er würde den Klubs, die noch keine solche Software haben, sein elektronisches Erfassungssystem kostenlos zur Verfügung stellen. «In dieser Situation müssen wir zusammenhalten.»