Die meisten Apps auf unserem Smartphone dienen der Unterhaltung, der Kommunikation mit Freunden oder den geschäftlichen Angelegenheiten. Es gibt aber auch Apps, die im Notfall Leben retten können. Eine davon ist die «Notfall-App für Schulen», welche es im Kanton St.Gallen seit 2019 gibt.
In den Berufs- und Weiterbildungszentren BZR in Rorschach und Altstätten kam es trotz einer anonymen Drohung nie zu einer wirklich gefährlichen Situation. Trotzdem konnten die Lernenden und Mitarbeiter der BZR dank der «Notfall-App für Schulen» rechtzeitig reagieren. Die App beinhaltet zum einen Tipps, wie man sich im Notfall zu verhalten hat. Zusätzlich können die Schulen eine interne Liste mit Daten zum Krisenteam und den verantwortlichen Personen erstellen.
Für den schlimmsten Fall
Für die Schulen hat der Kanton St.Gallen eine erweiterte Version entwickelt. Damit ist es für Lehrpersonen und andere Mitarbeiter der Schule möglich eigene Ereignisorganisationen zu hinterlegen, welche bei der Zuordnung der Aufgaben helfen kann. Zudem ist die kantonale Version mit einer Sammlung von Krisenszenarien ergänzt worden. Ausserdem besteht die Möglichkeit die Notrufnummern der Blaulichtorganisationen mit jenen des internen Krisenteams zu ergänzen, welche direkt in der App wählbar sind.
Für sechs Krisenfälle gewappnet
Die «Notfall-App für Schulen» kann für Apple- und Android-Geräte über den Store heruntergeladen werden. Die Verantwortlichen können unter sechs verschiedenen Krisenfällen auswählen: Medizinischer Notfall, Gewalt und Drohung, Evakuation, Brand, vermisste Person oder Todesfall. In den einzelnen Kategorien sind die wichtigsten und richtigen Verhaltensregeln für alle Fälle hinterlegt.
In der Praxis
Initiiert wurde die App vom Verband der St.Galler Volksschulträger SGV. Der Präsident der SGV, Christoph Ackermann, ist gleichzeitig Schulratspräsident der Schule Flawil. Er hat die App zusammen mit dem Amt für Volksschule im Kanton St.Gallen eingeführt. «Wir machen an unserer Schule jedes Jahr eine Übung mit jeder Schuleinheit», sagt Christoph Ackermann. Zusätzlich spielt das Kriseninterventionsteam alle drei Monate jede Situation durch. Einen realen Ernstfall habe die Schule Flawil bis jetzt noch keinen erlebt. «In den Übungen hat die Notfall-App super geklappt. Trotzdem kann es aber nicht das alleinige Alarmierungsmittel sein.»
Beispiel aus dem Kanton Zürich
Nico Eichwald, 12.01.2023