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Die Suche nach einem «Thronfolger» für Roger Federer

21 Jahre lang hat der «Maestro» das Ranking im Schweizer Männer-Tennis angeführt. Swiss Tennis entfernt Federer nun wegen seiner Verletzungspause vorübergehend aus dem nationalen Ranking. Wer kann in die grossen Fussstapfen treten?

Die neue Schweizer Nummer 1 ist der 30-jährige Schaffhauser Henri Laaksonen (ATP 87). In der ATP-Weltrangliste liegt dieser aber noch immer hinter Roger Federer (ATP 44). Neben Federer hat Swiss Tennis auch Stan Wawrinka (ATP 236) vorübergehend aus dem nationalen Ranking entfernt.

Ranking «eingefroren»
«Wir haben uns entschieden, dass wir die beiden nach einem Jahr Verletzungspause aus dem Ranking nehmen», so Sandra Pérez, die Kommunikationschefin von Swiss Tennis. «Es ist sinnvoll, dass sie nicht immer weiter nach unten rutschen. Wenn sie zurückkommen, starten sie wieder an der gleichen Stelle», begründet Pérez den Entscheid von Swiss Tennis. Man spreche von einem «geschützten Ranking». Ein solches Vorgehen gebe es auch auf ATP-Ebene.

Wie steht es um den Schweizer Nachwuchs?
Es gebe einige junge Spieler, die auf einem guten Weg sind. Als Beispiel nennt Pérez den 19-jährigen Dominic Stricker, der kürzlich zwei Challenger-Turniere gewonnen hat. Aktuell ist er die Nummer 177 der Welt. Auch Leandro Riedi (Weltnummer 336) stimmt sie positiv: Der 20-jährige hat in der Weltrangliste kürzlich einen Sprung von über 250 Plätzen nach oben gemacht. «Viele Junge etablieren sich und geben Hoffnung, dass die Schweiz im Welt-Tennis noch lange gut vertreten sein wird.» Rund die Hälfte der besten 25 Schweizer Spieler sind jünger als 23 Jahre. Ein Ostschweizer befindet sich nicht darunter.

Federer als Aushängeschild
Roger Federer begeistert seit über 20 Jahren die Menschen rund um den Globus. Für viele ist er der beste und beliebteste Tennisspieler aller Zeiten. Für die Schweiz ist er vermutlich einer der wichtigsten Botschafter des Landes. Auch für den Breitensport in der Schweiz hat er viel getan. «Roger hat sicherlich damals die Weichen gestellt und den Sport attraktiver gemacht», sagt Daniela Möhr, die Ausbildungsverantwortliche des Tennis Club St.Gallen.

«Roger kann niemand ersetzen, das ist klar», meint Sandra Pérez von Swiss Tennis. Vielleicht wächst in den nächsten Jahren zumindest ein «Prinz» heran, der die Schweiz als Tennis-Nation würdig vertreten kann.

Marc Purtschert, 06.04.22