Am Montag, 09.01.2023, veröffentlichte die Meeresschutzorganisation «Oceancare» einen Artikel über den Mythos der sauberen Schweiz. Jährlich landen in der Schweiz 780‘000 Tonnen an Plastik im Müll, einiges davon ist uns gar nicht bewusst. Jede einzelne Person in der Schweiz ist für 95 Kilogramm Plastikmüll im Jahr verantwortlich. Das ist europaweit der höchste Verbrauch pro Kopf.
Laut «Oceancare» landet ein Teil dieses Plastikmülls auf Feldern, in Flüssen, Seen oder Wäldern. Um den Plastik wieder aus der Umwelt zu entfernen, gibt die Schweiz jährlich 200 Mio. Franken aus. Trotzdem kann ein Teil davon nicht eingesammelt werden, weil er als sogenannter Mikroplastik in die Umgebung gelangt. Jährlich sind das 14’000 Tonnen. Das sind kleine Kunstoffpartikel von Plastik.
Autofahren bedeutet nicht nur CO2-Ausstoss
Der Hauptgrund für Mikroplastik sind die Autoreifen und deren Benutzung. Durch das Autofahren entsteht Reifenabrieb, pro 1‘000 Kilometer sind es ca. 120 Gramm Kunststoffpartikel. Diese Partikel gelangen in die Umwelt und sind sehr schwer abzubauen.
Kaffee statt Cappuccino
Wenn ihr beim Café-Besuch einen Kaffee holt, nehmt euren eigenen Mehrwegbecher mit. Dadurch wird kein Plastik weggeworfen und meistens bezahlt ihr auch weniger, wenn ihr euren eigenen Becher mitbringt. Abgesehen davon ist ein Kaffee ohne Milch die umweltfreundlichere Option. Viele Cafés benutzten nämlich Milch aus einem nicht recyclebaren Milchkarton. Es gibt aber auch nachhaltige Zero-Waste-Cafés, die dieses Problem anders lösen. Der Lebensmittelladen «Ganzohni» in St.Georgen bietet das ebenfalls an.
Einmachgläser können täuschen
Produkte in Einmachgläsern werden vom Hersteller verpackt, bevor die Produkte in den Supermarkt gelangen. Meistens werden sechs oder 12 Gläser auf einen Pappkarton gestellt und mit einer Plastikfolie umhüllt. Kauft ihr häufig solche Gläser aus dem Geschäft ist es nicht nur umweltschonend. Deshalb lohnt es sich Marmelade, Apfelmus, Suppe oder Bohnen selbst abzufüllen.
Zusammen gegen Plastik
In der heutigen Zeit wird fast alles in Plastik verpackt. Deshalb gilt generell: Nehmt eure eigenen Plastiksäcke mit zum Einkaufen. Kauft zwischendurch auch auf einem Markt ein, frisch vom Bauern: Gemüse und Obst, welches nicht verpackt ist. Auch bei Kosmetikartikeln könnt ihr auf Plastik verzichten. Shampoo und Duschgel gibt es auch als Seife oder in grossen Mengen als Nachfüllverpackung.
Carla Brunner 09.01.2023