Die anstehende OFFA 2022 löst bei den Organisator:innen, Gästen und Ausstellern Vorfreude aus. Die OLMA Messen haben ein buntes Programm präsentiert, das von Inspiration für Haus und Garten über Kinderunterhaltung bis zur Pferdemesse reicht. Die Degustationshalle darf dabei nicht fehlen.
Die Medienkonferenz am Dienstag, 12.04 beginnt wie jede andere dieser Tage. Man freue sich, endlich wieder eine Messe durchführen zu können. Dank der Lockerungen jetzt sogar «einfach normal», ohne Zertifikatskontrolle und ohne 57 Änderungen kurz vor der Eröffnung. Nach den obligatorischen Corona-Referenzen übergibt Christine Bolt, Direktorin der OLMA Messen, das Wort an Katrin Meyerhans, Leiterin Bereich Messen. Diese präsentiert den geladenen Medienvertreter:innen das vielseitige Rahmenprogramm, bei dem für jede:n etwas dabei ist. Von Kulinarik und Lifestyle Trends über die Gartenausstellung und Lehrlingswettbewerbe bis zu Kinderprogrammen und einer angeschlossenen Pferdemesse. Es dürstet die Branche nach einer erfolgreichen Messe, nach Menschenmengen oder ganz einfach «wieder machen zu können, was wir gerne machen».
Ein Volksfest für Einheimische
Bei allem Enthusiasmus für das bunte Programm, ist es nüchtern betrachtet für gewisse Besuchergruppen sekundär. Die Gründe der Gäste, an die OFFA zu kommen, gingen weit auseinander, so Katrin Meyerhans, und hätten nicht immer mit dem Rahmenprogramm zu tun. Für viele St.Gallerinnen und St.Galler sei es ein Volksfest, an dem alle Generationen, Stadtteile und Milieus zusammenkommen. Nico Canori, Leiter Unternehmenskommunikation stimmt zu: «In der Stammbeiz treffen sich immer die Gleichen. Man weiss, der Tischnachbar denkt ähnlich, man bleibt unter sich.» OFFA und OLMA böten die seltene Möglichkeit, aus dieser sozialen Blase auszubrechen. Trotzdem treffe man stets bekannte Gesichter. «Es ist ein bisschen wie ein Klassentreffen vieler Generationen gleichzeitig.»
Eine Messe für Auswärtige
Die Einheimischen würden sich deshalb oft in der Degustationshalle tummeln, ohne dem Rest der Messe grosse Beachtung zu schenken. Auswärtige hingegen fänden die Hallen 4 und 5 weniger interessant, weil sie niemanden kennen, erzählt die Bereichsleiterin aus Erfahrung. «Mein Mann kommt nicht aus der Gegend und konnte nie verstehen, warum wir St.Galler alle dort hingehen.» Wer extra anreist, komme eher für das vielseitige Programm. Besonders begeistert zeigt sich Estela-Maria Hummel, Präsidentin OFFA-Pferdemesse, vom Kinder-Programm und weist den toxic.fm-Journalisten beim Interview nochmals ausdrücklich darauf hin. Es lockt die jungen Gäste einmal kreuz und quer über das Messegelände – und die Eltern an vielen Ständen vorbei. Das freut wiederum die Aussteller.
Kaleidoskop der wirtschaftlichen Interessen
Die OLMA Messen haben ihr Ziel erreicht, wenn die Pforten am Mittwoch, 20.4 öffnen. Sie verbuchen, trotz anfänglicher Zurückhaltung bei den Unternehmen, 85% der Auslastung von 2019. Für die rund 430 Aussteller beginnt die eigentliche Arbeit erst mit der Eröffnung. Auch ihre Interessen, an der Messe teilzunehmen, sind unterschiedlicher Natur. In der Gartenausstellung (Halle 3.0) werden die Unternehmen versuchen, mit potentiellen Kund:innen in Kontakt zu kommen. Die Aufträge bekommen sie erst in den Wochen und Monaten nach der OFFA. Viel unmittelbarer ist der Ertrag in der Trend-Halle 2.1. Dort laufen Models über den Laufsteg und inspirieren Kund:innen zum Einkauf im Pop-Up Store. An der Pferdemesse werden zusätzlich zu Verkauf und Kundenakquise neue Mitglieder für Reitvereine angeworben. Die Interessen in der Degustationshalle liegen irgendwo dazwischen – zum einen gehe es um Kundenpflege, zum anderen hoffen die Händler auch auf viele Bestellungen. «Das geht aber Hand in Hand. Wenn die Kundenpflege genug anheitert, fällt auch die Bestellung höher aus», meint Kommunikationsleiter Canori mit einem Augenzwinkern.
Alle sind nervös
Zu einer Prognose lässt sich Katrin Meyerhans nicht hinreissen. «Es kann sein, dass manche Kundengruppen noch sehr zurückhalten sind.» Umgekehrt könne es sein, dass die Leute endlich wieder etwas unternehmen wollen. Die Geschäftsleitung ist unter den aktuellen Umständen der Überzeugung, die Durchführung sei richtig. Dennoch herrsche im Team eine gewisse Nervosität, weil morgen Mittwoch die Aussteller zum Aufbau eintreffen sollen, gesteht die Bereichsleiterin. Nach zweijähriger Corona-Pause scheint es fast zu schön, um wahr zu sein.
Kim Bauer, 12.04.2022