«Chemistry» von Chris Lake ist wohl der beste Beweis dafür, dass man gerade in der elektronischen Musik keine Alben veröffentlichen muss, um eine erfolgreiche Karriere zu haben. Denn bei der kürzlich erschienenen Platte handelt es sich um den ersten Solo-Longplayer des britischen Tech-House-Pioniers – und das, obwohl Chris Lake bereits seit 23 Jahren Musik veröffentlicht. Doch warum genau jetzt?
„Ich kam an einen Punkt, an dem ich das Gefühl hatte, mich auf eine andere Weise herausfordern zu müssen. Freunde hatten mit mir darüber gesprochen, ein Album zu machen, aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich einen Stil oder Sound im Kopf hatte, der zu 12 oder 15 Tracks passen würde“,
so Chris Lake gegenüber Billboard.
Nun ist es also da – das Debütalbum von Chris Lake. Und das Warten hat sich gelohnt. Man hört «Chemistry» die Erfahrung an, die der Brite in über zwei Jahrzehnten gesammelt hat und er zeigt darauf seine ganze Vielseitigkeit. Von treibenden Clubtracks bis hin zu gefühlvollen, melodischen Stücken – alles wirkt durchdacht und präzise umgesetzt. Das Album fühlt sich handgemacht an, baut auf Lakes bisherigem Sound auf und entwickelt ihn mutig weiter. Selten hat ein Erstlingswerk so ausgereift geklungen. Und dass Chris Lake ein Dancefloor-Maestro ist, sollte ohnehin längst allen klar sein.