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Auf Schatzsuche im Historischen Museum Thurgau 

Im Schloss Frauenfeld gibt es neu einen Escape Room. Die Besucher:innen dürfen unter Zeitdruck Rätsel lösen, um einen gestohlenen Schatz des Klosters St.Katharinental zu finden. Die Rahmenhandlung vermittelt auf spielerische Art und Weise ein dunkles Kapitel der Thurgauer Geschichte und lässt Rätselliebhaber tief ins Mittelalter eintauchen. 

Ein Escape Room ruft schon lange keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor. Wer kurz vor knapp einen Junggesellenabschied organisieren muss, entschärft gerne mal spasseshalber eine Bombe. Am Teambuildingtag unter Zeitdruck Zahlenschlösser knacken, gehört schon fast zum Standard der Personaler. Meist geht’s dann mit den Arbeitskolleg:innen in ein altes Fabrikgebäude im Industriegebiet, dass ungefähr so viel Charme hat wie ein altes Fabrikgebäude im Industriegebiet. Doch ein Escape Room in einem Museum? Noch besser: In einem Museum in einem Schloss? Das gibt es neu im Historischen Museum Thurgau in Frauenfeld.

Der Schatz der Äbtissin

Das Setting des Escape Room im Schloss Frauenfeld basiert auf echten historischen Begebenheiten. 1529 wird das Thurgauer Kloster St.Katharinental im Zuge der Reformation von einer wilden Meute gestürmt, um dessen Schätze zu zerstören. Doch der Äbtissin des Klosters gelingt es, den wertvollsten Schatz des Klosters vor den reformatorischen Bilderstürmern in Sicherheit zu bringen. So weit, so historisch. Fiktiv ist hingegen, dass dieser Schatz jetzt von einem gierigen Kunsthändler gestohlen wurde. Dies alles erzählt einem die Äbtissin als Stimme aus dem Off zu Beginn des Abenteuers und bittet die Besucher:innen den Schatz wieder an seinen angestammten Platz zurückzubringen.

Teamwork: Zusammen geht es leichter

Nachdem man der Äbtissin gelauscht hat, beginnt auch sofort das Abenteuer. Während der nächsten sechzig Minuten jagt man in der mit historischen Möbeln eingerichteten Schreibstube des Kunsthändlers nach dem Diebesgut. Dabei müssen die Besucher:innen im Team Dominosteine richtig kombinieren, Musikrätsel lösen und Codes dechiffrieren. Und falls einem die Lösung mal nicht gleich in den Sinn kommt, gibt die Spielleiter:in auch kleine Tipps. Aber natürlich nicht plump über Lautsprecher, sondern auf einmal enthält der Briefkasten dann Post. Der Escape Room ist für zwei bis sechs Menschen angelegt, wobei es mit einer grösseren Gruppe einfacher wird, erzählt Cornelia Tannheimer, Kommunikationsbeauftragte des Historische Museums Thurgau. Denn so könne man die Fähigkeiten von allen gut kombinieren. Das Spiel habe aber nur eine mittlere Schwierigkeitsstufe. Man könne es gut lösen, versichert sie. Und ihr Escape Room sei deswegen einzigartig, weil: „Wenn unsere Gäste die alten Schlossgemäuer betreten, tauchen sie automatisch ins Mittelalter ein.“

Infotainment 

Die Idee zum Escape Room und der Geschichte dazu stammt vom Museum selber. Man habe sich von der Unterhaltungsindustrie inspirieren lassen, um sogar Museumsmuffel zum Besuch zu animieren. Da der Escape Room komplett ohne Schock- oder Gruselmomente auskommt, ist er auch für Kinder ab zehn Jahren geeignet. Der Escape Room ist in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Escape Room Anbieter Houdini’s Quest entstanden. Sie entwickelten die passenden Rätsel zur Geschichte und übernehmen auch den täglichen Betrieb des Escape Rooms. Nach dem Spiel ist der Spass aber noch nicht vorbei. Die Abenteurer sind eingeladen auch den Rest des Museums zu erforschen und noch tiefer in die Geschichte des Thurgaus vorzudringen.

Anmeldungen für den Escape Room auf houdinis.ch

Jan Rutishauser, 07.10.2021