News

Weg von den klassischen Gehegen, hin zu naturnahen Lebensräumen. Die Schweizer Zoos haben grosse Pläne. Die Besucher*innen sollen tiefer in die Tierwelt eintauchen können.

Durch die Baumwipfel schlendern und dabei die Orang-Utans beobachten oder einen Spaziergang in der Savanne, so möchten die Zoos neu die Besucher*innen begeistern. Mit  «Zoo in der Zukunft» beschäftigt sich auch der Walter Zoo in Gossau. Der Tierpark will um eine Fläche von rund 300‘000 Quadratmetern wachsen. Es werden neue Gehege für die Tiere gebaut sowie bestehende saniert. «Die Besucher*innen sollen die Tiere auf eine spielerische Art und Weise entdecken können. Das Tier soll kein Ausstellungsobjekt mehr sein», so Thomas Harder, Mitglied der Geschäftsleitung des Walter Zoo. Die Aufgaben eines modernen Zoos sind auf vier Aufgaben verteilt: Natur- und Artenschutz, Bildung, Erholung und Forschung. «Für uns ist sehr wichtig, dass das Tierwohl im Vordergrund steht. Wir halten unsere Tiere so naturnah wie möglich».

Lebensräume schaffen anstatt Käfige

Die Zoos haben es nicht immer leicht, ihr Image zu vertreten. Damit soll in der kommenden Zeit Schluss sein. Mit gigantischen Bauprojekten planen die Schweizer Zoos neue Anlagen für die Tierwelt. Dabei setzen sie auf Natur- und Artenschutz. Auch der Zoo Zürich hat seinen Entwicklungsplan 2050 vorgestellt. Im Fokus steht, dass die Besucher*innen die Tiere in einem natürlichen Umfeld entdecken können. Ein Beispiel ist der bereits bestehende Masoala-Regenwald und die Lewa-Savanne. Es sollen elf grosse Lebensräume für die Fauna gebaut werden, die klassischen Käfige sollen der Vergangenheit angehören.

Umsetzung für kleinere Zoos eher schwer

Das neue Konzept funktioniert sehr gut bei den grösseren Tiergärten. Hingegen die kleineren Parks, wie der Plättli Zoo in Frauenfeld kann dieses Konzept nicht umsetzen. «Wir haben keinen Platz, das Gelände zu vergrössern», so Walter Mauerhofer, Chef des Plättli Zoo in Frauenfeld. Der Familienbetrieb baut immer wieder kleinere Anlagen um oder neu. Diesen Herbst wird die älteste Anlage mit den Kamelen und Wildschweinen renoviert. Die Stammkunden, vor allem Familien mit Kindern, schätzten den Streichelzoo, so der Zooleiter. Er sei sehr zufrieden wie es laufe und möchte daher nicht grosse Veränderungen vornehmen.

Simona Peier, 17.09.2021