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Vor 30 Jahren wurden in Zürich die ersten beiden kontrollierten Drogenabgabestellen, die sogenannten «Fixerstübli», eröffnet. Die öffentliche Drogenszene am Zürcher Platzspitz verschwand von der Bildfläche. Nun ist die Drogenszene zurück, diesmal in der Bäckeranlage – die Droge Heroin mehrheitlich ersetzt durch Kokain. Auch die Stadt Chur ist besorgt über die aufkommende Drogenszene im Churer Stadtgarten. Ein ehemaliger Drogensüchtiger aus der Stadt gibt Einblicke in seine Geschichte.

Die Stadt Chur ist besorgt über die offene Drogenszene und reagiert. Die Aggressivität und Beschaffungskriminalität habe zugenommen, teilt die Stadt mit. Deshalb wird im Sommer 2024 ein überwachter Konsumraum eingerichtet, in dem der Konsum begleitet wird. Auch die Hygiene soll verbessert und das Risikoverhalten reduziert werden. Der ehemalig drogensüchtige Street-Artist Fabian Florin aus Chur, bekannt unter seinem Künstlernamen «BANE», äussert sich zu diesem Angebot des Konsumraumes.

Durch ein Angebot aus der Sucht

Fabian Florin alias «BANE» hatte die Wahl Zwischen Gefängnis und Suchttherapie. Mit 14 Jahren geriet er auf die schiefe Bahn: Er begann zu rauchen und konsumierte Kokain, Heroin und diverse andere Substanzen. Sein Drogenkonsum beeinflusste allmählich sein ganzes Leben: «Wenn man suchtkrank ist, ist man konsumgesteuert.» Ab dem Morgen drehte sich alles darum, wie er an seinen Stoff, beziehungsweise Geld dafür, gelang. Seine Suchtkrankheit führte dazu, dass Florin kriminell wurde. Er wurde oft erwischt und ihm wären drei Jahre Gefängnis bevorgestanden. Stattdessen erhielt er vom Staat die Option, eine Langzeittherapie zu machen. Er entschied sich für diesen langen und anstrengenden Weg. Fabian Florin wurde gesund und ist heute unglaublich dankbar: «Mein Leben heute ist ein 6er im Lotto. Ich habe mich herausgekämpft und habe alles was ich brauche.»

Vertiefte Einblicke in Fabian Florins Suchtgeschichte:

Mehr über die Drogenszene in Zürich am Platzspitz erfährt ihr in der SRF Doku «Zürich Junkietown».

Jasmine Osterwalder, 20.02.2024