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In Gossau schlafen die Schüler eine Lektion aus

An der Oberstufe in Gossau dürfen die Schüler selbst entscheiden, ob sie die erste Lektion besuchen. Denn der offizielle Schulstart ist erst um 8:30 Uhr, also zur zweiten Stunde. Das ist Teil eines neuen Konzeptes der Schule, welches seit einem Jahr umgesetzt wird.

Die Schülerinnen und Schüler stehen voll und ganz hinter dem neuen Schulkonzept, teilt der Schulpräsident der Stadt Gossau, Stefan Rindlisbacher, freudig mit. Durch die Verschiebung des offiziellen Schulstarts auf 8:30 Uhr können die Schüler:innen länger schlafen oder ein vielfältiges Angebot der Schule nutzen. Dies besteht vor allem aus Aktivitäten im musischen oder sportlichen Bereich.

UNI Zürich verfolgt das Projekt

Seit der Umstellung seien die Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu früher von Anfang an wach, wie Stefan Rindlisbacher feststellt. Er vermutet, dass es unter anderem auch an der sportlichen Betätigung der Jugendlichen am Morgen liegt. Die Effekte werden auch vom UNI Spital Zürich untersucht, die das Projekt wissenschaftlich begleiten.

Lehrer müssen flexibel sein

Auch wenn die Schülerinnen und Schüler an der Oberstufe Gossau eine Stunde später mit dem Unterricht beginnen, haben sie zur gleichen Zeit Feierabend. Das funktioniert, da es einen sehr kompakten Stundenplan gibt – Freistunden sind seit der Umstellung Vergangenheit. Das fordert die Flexibilität der Lehrerkräfte. Denn wer beispielsweise 60% arbeitet, muss seine Arbeitsstunden möglicherweise auf alle Arbeitstage aufteilen, erklärt Stefan Rindlisbacher. Trotz den Zusätzlichen Stunden des neuen Modells musste keine neue Stelle ausgeschrieben werden. Die zusätzlichen Stunden konnten durch Aufstockungen der Arbeitspensen der Teilzeitlehrkräfte aufgefangen werden.

Doch das spätere Aufstehen ist nicht der einzige Aspekt des neuen Konzeptes. Gleichzeitig wird in diesem die Selbständigkeit gefördert:

Tobias Caflisch, 18.08.2023