Meditation hilft in vielerlei Hinsicht: Sei es im Umgang mit Stress oder bei emotionaler Regulation. Nun aber haben Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) festgestellt, dass Meditation auch den Umgang mit negativen Informationen positiv beeinflussen kann.
Spezifisch wurde getestet, ob Personen die regelmässig meditieren, negativen Informationen weniger ausweichen als jene, die nicht meditieren. «Ausweichen» in diesem Kontext heisst, das Vermeiden von schlechten Nachrichten indem man beispielsweise seine E-Mails nicht checkt, weil man schlechte Nachrichten erwartet. Die 2020 durchgeführte Studie kommt zu folgendem Schluss: Tägliches Meditieren erleichtert die Konfrontation mit negativen Informationen. Bei den Proband:innen der Studie wurde festgestellt, dass sie negativen Informationen weniger ausweichen und mit diesen auch besser umgehen können.
Mindfullness Meditation
Die Form der Meditation, welche in der Studie verwendet wurde, nennt sich Mindfullness Meditation. Bei dieser Form der Meditation, die vor allem im Westen beliebt ist, werden Methoden der klassischen Atemmeditation mit Achtsamkeits-Praktiken kombiniert. Dabei werden durch Atemübungen und Konzentration das Bewusstsein für die eigenen Gedanken und den Körper geübt. Dies fördert unter anderem emotionale Regulation, die Aufmerksamkeit sowie die allgemeine psychische Gesundheit. Die Forscher, welche die Studie durchgeführt haben, gehen davon aus, dass die bessere Regulation der Emotionen dazu führt, dass der Umgang mit schlechten Nachrichten einfacher wird.
Meditation in St.Gallen
Auch in St.Gallen gibt es Angebote für Meditations- und Yogakurse. «Und diese gewinnen durchaus an Beliebtheit.», wie Pascal Kübli von der Meditationsgruppe «Haus Tao» bestätigt. Wie Pascal Kübli auf Anfrage von toxic.fm weiter berichtet, werde das Interesse an Meditation schon seit über zehn Jahren stetig grösser. «Denn ein gewisses Stigma, welches Meditation bisher behaftet hat, ist sich langsam aber sicher am auflösen.» Allerdings macht Kübli darauf aufmerksam: «Meditation ist nicht gleich Meditation.» Die oben erwähnte Mindfullness Meditation ist nur eine Art von vielen, um zu meditieren. Daneben gibt es auch zahlreiche religiöse Programme, welche sich unter anderem, wie im Beispiel der Gruppe Haus Tao, Buddhistischen Praktiken zuwenden. Trotzdem lehren all diese verschiedenen Praktiken den besseren Umgang mit den eigenen Emotionen und deren Auswirkungen. Also lohnt es sich vielleicht vor der nächsten Bewerbung oder wichtigen E-Mail die ein oder andere Atemübung zu machen.
Anastasia Stettler, 30.05.23