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Wie tickt der WM-Gastgeber?

Bis zum Start der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar sind es nur noch 18 Tage. Viele Fans boykottieren sie, dennoch reisen einige in den Wüstenstaat. Wir stellen euch das Gastgeberland und die Fanregeln vor. 

Der Wüstenstaat Katar befindet sich an der Ostküste der Arabischen Halbinsel. Katar hat knapp drei Millionen Einwohner, davon leben die meisten in den modernisierten Städten und nur wenige auf dem Land.  Das Leben im Wüstenbezirk ist in Katar auch eher schwer, denn es herrschen hohe Luftfeuchtigkeit und Rekordtemperaturen. Im Sommer sind es bis zu 50 Grad im Schatten, im Winter dagegen angenehmere 25 bis 30 Grad. Daher ist es kein Wunder, dass die FIFA die Weltmeisterschaft nicht im Sommer durchgeführt hat. Im Wüstenstaat spricht man vorwiegend Arabisch oder Englisch und zahlt mit Katar-Riyal, der Währung des Scheichstaates. Übrigens: Ein Flug von Zürich in die katarische Hauptstadt Doha dauert rund sechs Stunden. Für den Nonstop-Flug müssen die Fans aber tief in die Taschen greifen: So kostet ein Direktflug von Zürich nach Doha Mitte November bereits über 700 Franken.

Fan-Visa ist zwingend 

Für die Einreise nach Katar benötigt man im Normallfall als Schweizer Bürger kein Visum. Während der Zeit vom 1. November bis 23. Dezember 2022 wird die visafreie Einreise aber ausgesetzt. Die Einreise ins WM-Gastgeberland ist dann nur mit einem Fan-Visa, der sogenannten «Hayya-Card», möglich. Diese muss man über die FIFA-Homepage beantragen. Im reichen Scheichstaat kann eine Unterkunft schnell teuer werden. Viele Appartements und Hotels sind bereits komplett ausgebucht. Von den verfügbaren 30’000 Zimmer (Stand März 2022) sind bereits 80 Prozent von der FIFA selbst für die Nationalmannschaften und Sponsoren gebucht worden. Als Alternative stellt die FIFA in Fan-Villages dutzende Container auf, welche die Fans buchen können. Auch im Hafen von Doha gibt es Übernachtungsmöglichkeiten: zwei parkierte Kreuzfahrtschiffe. Darüber hinaus planen die Organisatoren tägliche Pendelflüge nach Katar, für Fans, die nur noch in den umliegenden Ländern Hotels gefunden haben. 

Strenge Regeln für Fans vor Ort 

In Katar angekommen, müssen die Fussballfans einige Vorschriften beachten, damit der Aufenthalt nicht zum Ärgernis wird. So ist es zum Beispiel im Wüstenstaat verboten, Homosexualität in der Öffentlichkeit zu zeigen. Auch One-Night-Stands mit anderen Fans oder Einwohnern sind nicht erlaubt. In Katar ist Geschlechtsverkehr nämlich nur verheirateten Paaren erlaubt. Ausserehelicher Verkehr wird mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft. Ein weiteres Verbot trifft vor allem Englische und Deutsche Fans hart: Im Stadion wird nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Da der Islam die offizielle Staatsreligion ist, wird der Alkoholausschank ohnehin schon stark limitiert. Während der WM gibt es aber Ausnahmen. So wird beispielsweise im Vorfeld und im Anschluss an das Spiel vor dem Stadion und ab 18.30 Uhr Ortszeit an den Fanfestivals Alkohol verkauft.

Lars Walt, 02.11.2022