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Plötzlich Bäuerin?!

Eine Frau lernt einen Bauern kennen und sie verlieben sich. Doch es stellt sich die Frage: «Passt sein Lebensstil zu mir?» Genau um eine solche Lebensveränderung ging es am diesjährigen «Tag der Bäuerin» an der OLMA. 

Der Wechsel in den Beruf als Bäuerin kann verschiedene Beweggründe haben. Einerseits kann es die grosse Liebe sein, ein Generationenwechsel oder die persönliche Verbundenheit mit der Natur. Der Berufsentscheid bringt aber auch neue Aufgaben mit sich. Dies merkte auch Vanessa Gisler, welche den Rinderweidhof in einer Generationengemeinschaft führt. 

Seit Beginn voller Elan 

Die St.Galler Bäuerin Vanessa Gisler hatte nicht von klein auf den Traum, Bäuerin zu werden. Die Liebe brachte sie zu diesem Beruf. Wenn sie an das Kennenlernen mit ihrem Mann zurückdenkt, muss sie immer wieder schmunzeln. «Meine Eltern konnten nicht glauben, dass ich in einen Bauern verliebt bin. Ich, die sich immer sehr für Mode interessiert hat». Doch wie es der Zufall wollte, leitet sie nun seit sechs Jahren den Hof im st.gallischen Rüeterswil mit ihrem Mann. Auf dem Familienbetrieb wohnen insgesamt vier Generationen. «Jeder hat hier seine Aufgaben. Im Stall hat mein Schwiegervater und mein Mann Manuel das Sagen, dafür lassen sie mir im Verkauf freie Hand». Zu Beginn war für sie in der Landwirtschaftsbranche vieles ungewohnt, jedoch war es für sie von Anfang an der richtige Weg.  

Wurzeln in der Büro- und Verkaufsbranche 

Vanessa Gisler kommt ursprünglich aus einer komplett anderen Berufswelt. Sie hat zuvor nämlich als Kauffrau und Verkäuferin gearbeitet. Der Berufswechsel zog einen grossen Lernaufwand mit sich. «In den letzten sechs Jahren habe ich mehr gelernt als in meiner ganzen Schulzeit», scherzt sie. Ihre Fragen zu Landwirtschaftsthemen brachten ihren Mann teilweise zum Schmunzeln. «Der Unterschied von Stroh und Heu war mir am Anfang nicht ganz klar. Auch die Kriterien bei einer Viehschau sorgten zu Beginn für leichte Verwirrung». Auch jetzt wisse sie teilweise noch nicht alles: «Als Bäuerin lernt man jeden Tag dazu. Gerade gestern habe ich wieder was Neues gelernt». Von ihrem früheren Job war sie sich auch gewohnt, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Dies sei als Bäuerin oft nicht möglich. Jedoch ist sie noch heute froh um ihren Background als Kauffrau und Verkäuferin. «Gerade bei den Wochenmärkten in Rapperswil oder beim Onlineshop kommen mir meine früheren Berufe zu Gute». 

Grosses Projekt für die Zukunft 

Momentan ist Vanessa Gisler unendlich glücklich und würde wieder denselben Weg einschlagen. Zu ihrer Arbeit auf dem Hof führt sie auch noch einen Instagramkanal. «Uns ist es wichtig, den Leuten zu zeigen, wie die Tiere auf unserem Hof und wie wir als Familie leben. Denn wir alle gehen lieber an einem Ort einkaufen, an dem wir die Leute kennen.» Für die Zukunft sei zudem auch noch die Einführung einer App geplant. Was die Benutzer darin so alles erfahren können, erklärt Vanessa Gisler:

Lars Walt, 20.10.2022