Regio News

Bäuerinnenschulen – gefragt wie nie

In der Ostschweiz sind Bäuerinnenschulen sehr gefragt. So gefragt, dass man Interessentinnen sogar auf nächstes Jahr vertrösten muss. Ein Grund am grossen Interesse ist, dass viele Menschen wieder mehr mit der Natur zu tun haben möchten.

Sein eigenes Essen anpflanzen und einmachen liegt im Trend. So kommt es, dass nicht alle, welche eine Bäuerinnenschule besuchen, danach wirklich Bäuerinnen werden. Um das grosse Interesse etwas abzufedern, bietet die Bäuerinnenschule Arenenberg im Kanton Thurgau ab nächstem Jahr ein neues Modul an. In diesem Modul geht es um die Produktverarbeitung rund ums Jahr, sagt Sybille Roth, Leiterin strukturierte Weiterbildung an der Bäuerinnenschule Arenenberg. Es beginnt im August und anders als bei anderen Modulen, besucht man hier einen Kurstag pro Monat über ein ganzes Jahr hinweg. Mit diesem Angebot möchte man auch Interessierte ansprechen, welche nicht das Ziel haben die Berufsprüfung zu machen. Es ist aber so aufgebaut, dass man auch nach diesem Modul an die Modullernzielkontrolle am Arenenberg gehen kann.

Bäuerinnenschule – nur für Männer?

Trotz seinem Namen, ist die Bäuerinnenschule übrigens für alle Geschlechter offen. Als Mann schliesst man die Ausbildung natürlich nicht als «Bäuerin», sondern als «Bäuerlicher Haushaltleiter» ab. Fabiola Merk, Zuständige für die berufliche Weiterbildung am Plantahof in Chur, findet den Namen «Bäuerinnenschule» nicht mehr zeitgemäss. Sie fragt sich, ob sich diese Rollenteilung in einer aktuellen Ausbildung noch widerspiegeln muss. Dies müsste aber gesamtschweizerisch angegangen werden.

Sara Zollinger, 13.09.2022