Taschenmesser, Sackmesser oder «Hegel» – so vielfältig die Bezeichnungen auch sind, einsetzbar ist das Schweizer Sackmesser in vielen Bereichen. Es wiederspiegelt laut Hersteller die Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit. Weitere Facts zeigt das ABC:
T – wie Tools
Die Grundfunktionen des typischen Sackmessers sind bekannt – Klinge, Dosenöffner, Kapselheber, Schraubendreher, Korkenzieher, Pinzette und Zahnstocher. Andere Modelle enthalten beispielsweise weitere Tools wie eine Holzsäge, Schere oder Ahle. Das Topmodell unter den Taschenmessern vereint zum Beispiel 33 Funktionen und besteht aus 64 Einzelteilen.
A – wie Alltag
Fürs Militär, auf dem Campingplatz, im Bastelraum, beim Wandern oder fürs Picknick – bereits MacGyver befreite sich aus prekären Situationen mithilfe eines Schweizer Taschenmessers. Es ist nicht nur ein Messer, sondern ein multifunktionales Werkzeug für alle Lebenslagen. Wegen dem geringen Eigengewicht ist es auch jederzeit leicht transportierbar.
S – wie Schweizer Kultprodukt
Früher hatte «jeder richtige Schwizer Bueb» eines im Hosensack. Heute ist es zumindest in einer Variante in jedem Schweizer Haushalt vorhanden. Bis weit über die Grenzen der Schweiz hinaus berühmt, wurde das Sackmesser nach dem Zweiten Weltkrieg. Die US-Soldaten, die in Europa stationiert waren, brachten es in grossen Mengen als Souvenir zurück in die USA. Auch in internationalen Museen dieser Welt, wie zum Beispiel im New Yorker Museum of Modern Art ist es bis heute zu finden.
C – wie Classic
Das classic Sackmesser ist das meistverkaufte Modell der Firmengeschichte von Victorinox. Es weist eine taschenfreundliche Grösse auf, ist preiswert und enthält superpraktische Funktionen. Auch das Design ist zeitlos.
H – wie Handarbeit eines Messerschmieds
Alles beginnt mit einem rohen Stück Stahl. Ein Messerschmied bringt das Material durch Schleifen, Formen, Stanzen, Pressen und Polieren in die richtige Form. Alle weiteren Schritte der Zusammensetzung sind ebenfalls Handarbeit. Bis heute gibt es in der Schweiz noch zwischen 20 und 30 eidgenössisch diplomierten Messerschmiedinnen und -schmiede. Der Beruf ist vom Aussterben bedroht.
E – wie Elsener
Begonnen hatte alles 1884. Karl Elsener gründete eine Werkstatt für Messerschmiede in Ibach im Kanton Schwyz, wo die Firma noch immer ihren Sitz hat. Ursprünglich stellten die Schmiede hauptsächlich chirurgische Instrumente und Messer für Bauernhöfe und Haushaltküchen her. Die Nachfrage wuchs. Es gab bereits Messer auf dem Markt, die neben der Klinge auch mit Schraubendrehern, Korkenziehern oder Feilen ausgestattet waren. Karl Elsner hatte jedoch die revolutionäre Idee: Er platzierte die Werkzeuge auf beiden Seiten des Griffs. Dadurch wurden Modelle mit der doppelten Anzahl von Werkzeugen erstellt.
N – wie NASA
Seit den 80er-Jahren gehört das Sackmesser zur Grundausrüstung aller NASA-Astronautinnen und -Astronauten. Sie verwendeten sie zuerst in Simulationen und später auch in realen Weltraummissionen. In der Zeit, als noch nicht alles von Software gesteuert wurde, war dieses universelle Werkzeug sehr nützlich, um kleinere Defekte zu reparieren.
M – wie Marke Victorinox
Der Name der Firma Victorinox setzt sich aus dem Namen Victoria, der Mutter des Gründers Karl Elsener, sowie Inox, also rostfreiem Stahl zusammen. Elsener wollte so seiner Mutter gedenken, da sie ihn tatkräftig bei der Gründung der ersten Messerschmiede unterstützt hatte.
E – wie Einsatz
Über die Jahre wurden viele Sackmesser verschiedenen Berufsgruppen angepasst. Für Angler gibt es zum Beispiel eine Version mit einem Fischentschupper und Angellöser. Das Taschenmesser für Berggänger zeigt Zeit, Temperatur und Höhenmeter an. Auch für Uhrenprofis, Segler, Jäger, Rettungskräfte und Bäcker wurden Spezialmodelle hergestellt.
S – wie Schweizer Offiziersmesser
Produkte von Victorinox erhielten einen guten Ruf für ihre hohe Qualität, und so begann die Messerschmiedegemeinschaft auch der Schweizer Armee Messer zu liefern. Sie dienten jedoch nicht den Soldaten zum Kampf, sondern als universelles Werkzeug für verschiedene Aktivitäten wie das Öffnen von Dosen. 1897 liess Gründer Karl Elsener sein Offiziers- und Sportmesser gesetzlich schützen. Das Offiziersmesser bildete somit den Grundstein für das Schweizer Sackmesser.
S – wie Schleifen
Die Empfehlung des Herstellers – die Messer regelmässig zu schleifen. Die Klingen sollten mit einem Abziehstein in einem 15 – 20 Grad Winkel geschliffen werden. Beim Nachtschleifen auf einer Schleifscheibe muss darauf geachtet werden, dass genügend Wasser zur Abkühlung eingesetzt wird. So sind die Messer lange einsetzbar.
E – wie Exportschlager
Seit Beginn der Elsener Dynastie wurden mehr als 100 verschiedene Modelle auf den Markt gebracht. Zu einem der wohl bekanntesten Schweizer Taschenmesser gehört das «Swiss Army Knife». Den Rekord für das am schnellsten ausverkauften Messer hält das «Hunter Pro Damast Limited Edition 2020». Dieses war innerhalb von 50 Minuten online ausverkauft. Dieses Sammlerstück wurde aus Damast-Stahl hergestellt.
R – wie rostfrei
Der Stahl, aus dem die Messer bestehen, ist rostfrei. Die Tools aus dem hochwertigen Stahl haben eine hohe Beständigkeit gegen Korrosion.
Laura Kühne, 04.08.2022