Wenn man an ein Hotel-Zimmer denkt, kommen einem die üblichen Dinge in den Sinn: Ein Bett, ein Bad, ein Kleiderschrank, ein Fernseher, etc. Das St. Galler Hotel Säntispark denkt nun um. In Zusammenarbeit mit dem Walter Zoo schaffen sie ein Zoo-Erlebnis für Familien. Ausserhalb der Räumlichkeiten spürt man von der bevorstehenden Tierwelt noch nichts – bis man die Türklinke runterdrückt und eintritt.
Mit dem Fuss über die Türschwelle fällt einem als erstes der Geruch eines frisch gestrichenen, renovierten Zimmers auf. Löwenspuren führen ins Zimmer-Innere. Ein kurzer Blick nach links und man sieht das Bad. Nebst Dusche, Toilette, Spiegel und Waschbecken, ist es ausgeschmückt mit dekorativen Wüstenpflanzen. Wendet man den Blick wieder geradeaus, sieht man den ersten Teil der Hauptattraktion: Das Eltern-Zimmer im Savannen-Stil.
Lernende Polydesignerinnen gestalten die Kulisse
Dieser Blickfang ist den zwei Ostschweizer Polydesignerinnen 3D Rahel Bärtschi (3. Lehrjahr) und Carmen Fust (4. Lehrjahr) zu verdanken. Zusammen waren sie verantwortlich, den Zimmern ihren einzigartigen Look zu verleihen. «Ich bin eher die pflanzliche und sie eher die schlicht und elegante. Darum kam es fast nie zu Konflikten und wir konnten uns beide im eigenen Thema komplett entfalten», sagt Fust. Dem Elternzimmer gaben sie den Savannen-Look und dem Kinderzimmer das Dschungel-Konzept. Dabei war es ihnen ein wichtiges Anliegen, dass die verschiedenen Zimmer zusammenpassen.
Beide entschieden sich auf den Wänden Tiere abzubilden. Einige davon sind auch in Form von kleinen und mittelgrossen Figuren zu beobachten. Dabei achteten sie darauf, dass die abgebildeten Tiere zum Konzept des Zimmers passen. So sind im Elternzimmer Tiere wie Erdmännchen, ein Wüstenfuchs und Gundi (afrikanisches Nagetier) zu finden. Im Dschungel-Zimmer sind es Tiere wie Äffchen, Papageien und viele weitere. Carmen Fust gefallen vor allem die Fun-Facts über die verschiedenen Tiere. Diese Fakten sind über die Wände verteilt und dienen dem Lerneffekt. «Man soll die Tiere nicht nur sehen, sondern auch etwas über die Tierwelt lernen. Davon können Kinder und Eltern profitieren», erzählt Fust. Wenn die Dunkelheit eintrifft, leuchtet der Sternenhimmel im Zimmer der Eltern, wie in der Wüste.
All diese Eigenschaften locken bereits die ersten Interessenten an. So ist das Doppelzimmer über Ostern bereits ausgebucht. Es ist nicht das erste Mal, das ein Themen-Zimmer schnell auf Beliebtheit stösst. Ähnliche Konzepte wie das Schoggi- oder M-Budget Zimmer wurden bereits erfolgreich umgesetzt und geben dem Hotel einen einzigartigen Touch.
Von der Savanne in den Dschungel
Die Savanne birgt viele Besonderheiten. Die unterschiedlichen Brauntöne tragen zu einer stimmungsvollen und gemütlichen Atmosphäre bei. Wenn man die trockene, sonnige Seite des Doppelzimmers verlässt und durch eine andere Tür hindurch läuft , landet man in der feuchten, grünen Welt des Dschungels. Schritt für Schritt geht es tiefer in die Pflanzenwelt. Ein Blickfang ist die Schaukelbank, auf der man sich gut ausruhen kann. An der Wand schmusen zwei orange Papageien. Begibt man sich Richtung Ausgang und über die Schwelle des zweiten Zimmers, merkt man schnell: Die Authentizität beider Zimmer ist sehr gelungen. Eltern wie auch Kinder können sich in beiden Zimmern auf spannende Entdeckerreise begeben.
Basma Yehia, 08.04.2022