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Seit über drei Jahren sucht die Kantonspolizei St. Gallen einen unbekannten Bankräuber. Die erfolglose Ermittlung soll nun vom deutschen Rundfunksender ZDF unterstützt werden. Mit der Sendung «Aktenzeichen XY ungelöst» wollen die St.Galler Strafverfolgungsbehörden wichtige neue Hinweise gewinnen, erklärt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen.
Der unbekannte Täter betritt am 8. Oktober 2018 eine Filiale der Raiffeisenbank in Wittenbach. Bewaffnet mit einer Handfeuerwaffe bedroht er die Angestellten. Er erbeutet mehrere tausend Franken Bargeld und flüchtet anschliessend. Bis heute fehlt jede Spur des Täters. Nun will die Kantonspolizei mit der Sendung «Aktenzeichen XY ungelöst» nach dem Unbekannten fanden. Die Sendung, welche im ZDF läuft, stellt den Tathergang von ungelösten Fällen nach und sucht mit Phantombildern und der Öffentlichkeit die Täter.
Eine europaweite Fahndung
Der Bankräuber wird von der Kantonspolizei St.Gallen beschrieben als: 180cm gross, zwischen 25 und 30 Jahre alt, schlank, südländischer Typ. «Wir gehen davon aus, dass es ein Europäer ist und die Sendung Aktenzeichen XY hat eine grosse Streuung in den deutschen Raum und in nordische Länder», so erklärt Krüsi die Zusammenarbeit mit dem ZDF. Für die Kantonspolizei ist dieses Mittel neu. Laut Krüsi seien alle Möglichkeiten den Täter erfolgreich zu finden ausgeschöpft. «Wir wissen wer der Täter ist, wir wissen was er gestohlen hat und wir haben ein sehr gutes Foto». Das einzige was fehle sei der Name des Täters. Mit der Hilfe von «Aktenzeichen XY ungelöst» soll die Fahndung nun europaweit stattfinden. Die Sendung hat eine Erfolgsquote von rund 40%. Die Sendung über den Bankräuber von Wittenbach wird am 23.02.22, ab 20:15, im ZDF ausgestrahlt.
Viel Vorarbeit
Eingereicht wurde der Fall rund um den Bankräuber von Wittenbach von der Staatsanwaltschaft Sankt Gallen. Sie haben den Bankraub gegenüber dem ZDF anonymisiert geschildert, erklärt Beatrice Giger, Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft. «Das Aktenzeichen XY hat Interesse an unserem Fall gezeigt und war dazu bereit, uns bei der Fahndung zu unterstützen.» Damit die eigentlich geheimen Akten an die Fernsehsendung weitergeleitet werden konnten, musste ein internationales Rechtshilfeersuchen eingereicht werden. Nach der Freigabe konnte eine öffentliche Fahndung mit der Hilfe der Sendung stattfinden. Dieser lange und komplizierte Prozess war verantwortlich dafür, dass die Sendung erst drei Jahre nach dem Überfall berichtet.