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Frauen im Militär

“Militär ist Männersache,” ist oft ein Satz, den Frauen zu hören bekommen. Sie seien zu schwach und hätten nicht den richtigen Körperbau. Oberst Andreas Schwarz Leiter Abteilung Militär des Kanton St.Gallens ist anderer Meinung. Für ihn ist das Militär Männer- und Frauensache. 

«Frauen können in der Rekrutenschule denselben Dienst wie die Männer absolvieren und werden dabei keinesfalls bevorzugt», bestätigt Andreas Schwarz. Da Frauen den Wehrdienst freiwillig absolvieren sind sie sogar meistens fitter und motivierter als Männer. Trotzdem entscheiden sich nach wie vor wenige Frauen dafür, Wehrdienst zu leisen. Mit speziellen Informationsveranstaltungen will das Amt für Militär und Zivilschutz dies ändern. 

Weshalb ins Militär? 

Andreas Schwarz beteuert: «Bei der Armee gibt es die Möglichkeit, etwas Neues zu entdecken und zu lernen. Man fordert sich dabei selbst hinaus.» In den nördlichen Ländern Europas sei bereits klar zu sehen, dass nicht nur Männer das Bedürfnis haben, zur Sicherheit des eigenen Landes beizutragen. Um aber in der Schweiz auch Frauen zu motivieren, muss dies in der Gesellschaft normalisiert werden. 

Gleichberechtigung der Geschlechter 

«Frauen haben grundsätzlich keine Vorteile. Genauso wenig wie die Männer. Der einzige Nachteil für das weibliche Geschlecht ist das Bild, dass die Gesellschaft von Frauen in Uniform.» Sie werden laut Schwarz nach wie vor belächelt, obwohl dies absolut grundlos sei. Mit Kampagnen in der Stadt St.Gallen machen Armeeangehörige Frauen auf die Problematik aufmerksam und versuchen das Tabu zu brechen. «Bis zu einer Gesellschaftlichen Gleichstellung ist es allerdings noch ein langer Weg», so Schwarz. 

Anja Leibacher, 22.02.2022