Schluss mit dem Herumgekurve. Das Appenzeller Bähnli fuhr heute, Montag, beim Güterbahnhof zum ersten Mal geradeaus. Die Bauarbeiten der Appenzeller Bahnen AG für die neue Streckenführung und neue Haltestelle neigen sich dem Ende zu. Die vormals kurvige Streckenführung liegt nun parallel zu den anderen Gleisen des Hauptbahnhofs. Zudem wurde eine neue Haltestation «Güterbahnhof» zwischen dem St.Galler Hauptbahnhof und dem «Riethüsli» errichtet.
«Ein Jahrhundertprojekt geht zu Ende», so kündigt die Appenzeller Bahnen AG (AB) den Abschluss des Projekts «Durchmesserlinie» an. Heute, am 25.Oktober 2021, um 05:22 Uhr, fuhr zum ersten Mal das Bähnli die gerade Strecke. Das Projekt beinhaltet eine neue Streckenführung und die neue Haltestelle «Güterbahnhof». Die Station selbst wird erst ab Mitte Dezember bedient, jedoch ist die neue Streckenführung ab heute in vollem Gebrauch. Nach den Abklärungen 2012 wurden letztes Jahr im März die Bauarbeiten gestartet. Die Gesamtkosten betragen 40 Millionen Franken.
Zurückgewinnung der effizienteren Strecke
Die alte Strecke beim Güterbahnhof beinhaltete eine Linkskurve gefolgt von einer Rechtskurve, bei der das Bähnli nur gemächlich durchfahren konnte. Dank der geraden Streckenführung kann nun aber die Appenzeller Bahn einiges mehr an Tempo bieten. Schneller ist der Passagier jedoch nicht am Bahnhof, da die eingeholte Zeit für den Halt an der neuen Haltestelle gebraucht wird. Eine Neuheit ist die Strecke keinesfalls. Vor über 100 Jahren schon fuhr das Bähnli geradeaus. Da die SBB den Platz jedoch brauchte, mussten die AB den Umweg um den Güterbahnhof nehmen. Nach rund einem Jahrhundert konnte dank Kooperation und Unterstützung der SBB die direktere Strecke wiederhergestellt werden.
Nutzen der neuen Haltestelle
Rund 700 Meter ist die neue Station vom Bahnhof entfernt. Für viele stellt sich die Frage, welchen Nutzen diese Haltestelle hat. «Es ist ein sehr langfristiges Projekt,» erklärt die AB Marketing- und Kommunikationsleitern Erika Egger. Durch die direktere Verbindung ins Appenzellerland soll der Tourismus und die Attraktivität der Quartiere rund um den Güterbahnhof angekurbelt werden. Erika Egger und der für die Ausführung verantwortliche Projektleiter Beat Senti sind überzeugt, dass man in einem Jahr einen Unterschied merken wird. Hinter einem weiteren Schlüsselprojekt im Zusammenhang mit der Modernisierung der Appenzeller Bahnen kann ein Haken gesetzt werden.