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Die Bedeutung des Baumschmucks

Weihnachtsbeleuchtung und geschmückte Tannenbäume gehören einfach dazu in der Weihnachtszeit. So vielfältig wie Dekoration sein kann, gibt es auch Baumschmuck der unterschiedlicher nicht sein könnte. Nicht nur vom Aussehen sondern auch von der Bedeutung her.

Christbaum ist nicht gleich Christbaum. So hat auch eine Nuss am Baum eine andere Bedeutung als die rote Christbaumkugel am Ast. Wir haben die eine oder andere Symbolik hinter dem Christbaumschmuck zusammengetragen.

Ein Baum zum Anknabbern

Früher, das heisst vor dem 18. Jahrhundert, wurden Weihnachtsbäume fast ausschliesslich mit essbaren Dingen geschmückt. Macht grundsätzlich Sinn, da Früchte auf Bäumen wachsen und so zum ältesten Baumschmuck überhaupt gehören. Was Früchte am Weihnachtsbaum bedeuten, ist eigentlich selbsterklärend: Sie stehen für Reichtum, Fruchtbarkeit, Ernte oder die Gaben der Natur. Nebst Früchten waren auch Nüsse ein sehr beliebter Baumschmuck. Die beiden Schalen symbolisieren die beiden Seiten des Lebens, hell und dunkel. Da Nüsse zur Urnahrung der Menschen gehören ist es kein Wunder, dass diese wertvolle Frucht im Mittelpunkt vieler alter Bräuche steht. Arme Leute nutzten früher die Wallnussschalen als Kerze, indem sie Talg in die Schalen gossen.

Quelle: pexels.com, Nicole Michalou

Papier, Stroh und Watte

Bei unseren Vorfahren wurde Christbaumschmuck vor allem aus finanziellen Gründen selbst hergestellt. Zum Beispiel wurden aus Papier farbige Ketten gebastelt, um so die Zweige zu dekorieren. Auch Kartons wurden wiederverwendet indem Gegenstände ausgeschnitten wurden. Ebenfalls ein günstiger Rohstoff war Watte. Die Motive waren dazumal aber alles andere als Weihnachtlich. Seien es Kutschen, Spielzeuge oder auch technische Gegenstände wie Lokomotiven oder Heissluftballons gewesen. Die Leute bastelten das, was sie vom Zeitgeist her kannten. Diese traditionelle Anfertigung wurde bis ins 21. Jahrhundert weitergeführt. Auch heute basteln Kindergärten Christbaumschmuck mit Watte und Papier. Besonders beliebte Motive heutzutage sind Sterne. Sterne an den Tannenzweigen stehen als Zeichen für Hoffnung und ein gütiges Schicksal. Ist der Stern aus Stroh gefertigt, soll er daran erinnern, dass das Christkind in einer Krippe aus Stroh lag.

Goldene und silberne Flügelwesen

Wenn wir bei der Krippe sind, dürfen Engel auf keinen Fall fehlen. An Weihnachten ist die Hochsaison der Engel. Fast alle Religionen kennen Engel und deuten sie als Vermittler zwischen der göttlichen und der menschlichen Sphäre. Engel am Christbaum gelten als Verkünder der Frohen Botschaft und sind hier und da oft anzutreffen.

Quelle: pexels.com, Markus Spiske

Achtung zerbrechlich

Wahrscheinlich haben die wenigsten Haushalte heutzutage Früchte oder Wattenschmuck am Christbaum hängen. Wir kennen die gläsernen Christbaumkugeln. Diese entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts durch die armen Glasbläser, welche kein Geld für Nüsse und Früchte hatten. Sie bliesen Glasfläschchen auf und verspiegelten diese mit Silbernitrat. So entstand die spiegelnde und oft auch glitzernde Christbaumkugel, wie wir sie kennen. Eine Kugel hat kein Anfang und kein Ende. Deswegen symbolisiert sie die Vollkommenheit. So vollkommen wie die Erdkugel, der Mond oder die Sonne. Eine runde, perfekte und glänzende Christbaumkugel steht für das Göttliche.

Essiggurke am Christbaum

Einer der bekanntesten Bräuche ist die Weihnachtsgurke. Vor allem in den vereinigten Staaten wird in den Weihnachtsbäumen ein Weihnachtsbaumschmuck in Form einer Essiggurke versteckt. Da die Äste ein ähnliches grün wie die Gurke haben, ist es schwierig, diese zu finden. Wer als erstes die Weihnachtsgurke findet, bekommt ein zusätzliches Geschenk.

Quelle: flickr.com, Richard Steih

Licht in einer dunklen Zeit

Heutzutage werden die meisten Weihnachtsbäume mit Lichterketten erleuchtet. Früher, im 17. Jahrhundert, konnten sich nur adlige Leute einen hellen Christbaum gönnen. Jedoch nicht mit Lichterketten sondern mit befestigten Kerzen am Christbaum. Kerzen sorgen für eine entspannte und feierliche Atmosphäre. Im religiösen Sinne werden Kerzen als Symbol für Seelen gedeutet. Zusätzlich bringen sie Licht in eine dunkle Zeit. Aber nicht nur Kerzen leuchten, sondern auch die Kinderaugen, wenn ein Christbaum schön geschmückt ist. Das Schmücken des Baumes ist und bleibt eine Tradition des Weihnachtsfestes.

Alle Jahre wieder.

Désirée Gächter, 23.12.2020