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Sado-Maso trotzt Corona

Die Lack- und Leder-Fans kommen doch noch in den Genuss von ihrem Fetisch. Das «Torture Ship» macht am kommenden Samstag Party auf dem Bodensee. Das aber mit deutlich weniger Gästen, Sexverbot und Maskenpflicht.

Wegen der Coronapendemie feiern dieses Jahr nur 250 Gäste auf dem Sado-Maso-Schiff, das in Friedrichshafen (D) startet. Im Normalfall dürfen 600 Personen auf dem Wasser die Sau raus lassen und mit Gleichgesinnten feiern. Zudem gilt eine Maskenpflicht – für Personal sowie Party-Meute.


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Sexverbot bleibt – und möchte von Veranstalter nicht geändert werden 

Seit 1996 sticht das Folter-Schiff in See und heizt die Gerüchteküche mächtig an. Das hartnäckigste Gerücht ist, dass an Bord wilde Sex-Orgien stattfinden. Doch davon wollen die Veranstalter nichts wissen. Seit dem Jahr 2015 ist der «Dark-Room» geschlossen. Auch eine Teilnehmerin sagt gegenüber deutschen Medien: «Es dauert etwa eine Stunde, so ein Kostüm anzuziehen. Dann mit jemandem fremden Sex haben, macht man nicht.» Den Lack- und Leder-Fans gehe es nicht um Sex, sondern um den Alltagstrott zu entfliehen. Den Party-People gefallen die Kostümierung, Spass haben beim anders sein und einfach mal relaxen und an Nichts denken.

Bildquelle: Tagblatt – Nana do Carmo

Kein Spreader-Event

Die Gefahr einer Infektion wird durch gute Durchlüftung der gecharterten MS München verringert. Die Konstanzer Bodenseeschiffsbetriebe (BSG) lassen, nach Rücksprache mit dem Veranstaltern, die Fahrt zu. Der Veranstalter sichert zu, die Corona-Auflagen zu erfüllen.

Party stand vor Absage

Mit einer Absage mussten die Fetisch-Liebhaber auch rechnen. Denn das Folter-Schiff sollte eigentlich vor zwei Monaten am 27. Juni 2020 seine Anker Richtung Bodensee ablegen. Doch die Situation war dazumal wegen Corona zu unklar.

Maurin Stübi, 28.08.2020